TV für Kinder unter drei Jahren tabu - Schlaf wird gestört

Köln · Auch wenn die Verführung vielleicht groß ist, den Nachwuchs still zu beschäftigen: Kinder unter drei Jahren gehören nicht vor den Fernseher. Ihren Schlaf und damit direkt ihre Gesundheit kann das stark beeinträchtigen.

Kinder unter drei Jahren sollten nicht vor dem Fernseher oder Computer sitzen. Denn dadurch können sie Probleme mit dem Durchschlafen bekommen und tagsüber übermüdet sein. Darauf weist Alfred Wiater von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) anlässlich des Weltschlaftags (15.3.) hin. Erholsamer Schlaf sei wichtig für eine gesunde Entwicklung von Kindern.

Schon bei ihrem Baby sollten Eltern daher auf einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus achten und das Einschlafen durch wiederkehrende Rituale fördern, die das Kind entspannen. Steht im Kinderzimmer ein Fernseher oder eine Spielkonsole, lenke das Gerät zu sehr ab.

"Kinder über drei Jahren sollten am besten nur einmal am Tag fernsehen und nicht häufig mal reinschauen", sagte Wiater. Auch das einfache "Mitbekommen" des laufenden Fernsehers könne schon problematisch sein. Keinesfalls sollten Kinder allein fernsehen.

Für Kinder zwischen drei und fünf Jahren sind Wiater zufolge eine halbe Stunde TV- oder PC-Konsum vertretbar, für Grundschüler eine Stunde am Tag. Allerdings habe eine gemeinsame Studie der Kinderklinik Köln-Porz und der Klinik für Kinderpsychiatrie der Universität Köln ergeben, dass bereits jeder zweite Drei- bis Fünfjährige eine Stunde fernsieht. Und zehn Prozent der befragten Vierklässler haben demnach Einschlafprobleme.

Laut Wiater leiden Kinder, die zu viel oder vor dem Zubettgehen fernsehen, auch vermehrt an Alpträumen. Ihr Traumschlaf, die sogenannte REM-Phase, sei gestört. In dieser Phase speichert das Gehirn die Ereignisse des Tages im Langzeitgedächtnis ab. Stressen den Organismus aber zu viele Reize, zu denen auch das Fernsehen zählt, sei die Verarbeitungskapazität des Gehirns erschöpft. Und das führt zu schlechten Träumen.

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