Zentrale Kreis-Gedenkfeier zum Volkstrauertag "Suche den Frieden und jage ihm nach"

BAD BODENDORF · Die Terroranschläge von Paris prägten am Volkstrauertag auch die zentrale Gedenkfeier des Kreises auf dem Soldatenfriedhof in Bad Bodendorf.

 Im Gedenken an die Opfer der Kriege wurden bei der zentralen Feier zum Volkstrauertag Kränze niedergelegt.

Im Gedenken an die Opfer der Kriege wurden bei der zentralen Feier zum Volkstrauertag Kränze niedergelegt.

Foto: Martin Gausmann

"Wir sind heute in ganz besonderer Weise in Gedanken bei den Opfern und unseren Familien und unseren französischen Freunden. Ihnen wollen wir unsere Betroffenheit, unsere Bestürzung und unser ganzes Mitgefühl zum Ausdruck bringen", erklärte der Kreisbeigeordnete Horst Gies, bevor er um eine Schweigeminute bat.

Auch Hauptredner Hans-Gert Pöttering betonte, dass "wir heute ganz besonders an die Toten von Paris denken, die Opfer eines verbrecherischen Anschlags geworden sind". "Das ist ein Angriff auf uns alle, auf unsere Zivilisation, auf unser Leben, auf die Würde des Menschen. Wir müssen solidarisch zusammenstehen, gegen Terrorismus in Europa und in der Welt", führte der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments und aktuelle Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung aus. Deutschland erinnere am Volkstrauertag an die Opfer von Krieg, Terror und Vertreibung.

"Wenn wir in die Zukunft schauen, dürfen wir den Blick in unsere Vergangenheit nicht vergessen. Wir Europäer werden die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nur bestehen, wenn wir die Erinnerung an Leid, Krieg und Katastrophen des 20. Jahrhunderts wachhalten und die Lehren aus den Tragödien unseres Kontinents ziehen", forderte der 70-jährige CDU-Politiker, der vor allem junge Menschen vor dem "fatalen Irrtum" warnte, den Frieden und die Freiheit, die Demokratie und den Wohlstand als selbstverständliche Errungenschaften zu erachten.

Schließlich erinnerte Pöttering daran, dass der Friedensgedanke der Ursprungsgedanke der Europäischen Einigung gewesen sei. "Mein Wunsch ist es, dass wir uns an diesem Tag, an dem wir uns an die Toten unserer Vergangenheit erinnern, den Blick auf die Zukunft richten und wissen: Wir Europäer gehören zusammen. Wir haben Probleme, aber wir werden sie friedlich lösen. Das ist die Lehre, die wir auch hier an diesem Soldatenfriedhof aus der Vergangenheit ziehen müssen. Dann gehen wir in eine gemeinsame, friedliche und freiheitliche Zukunft."

Pfarrerin Kerstin Laubmann von der Evangelischen Kirchengemeinde Remagen-Sinzig und der Dechant der Katholischen Pfarrgemeinde Sankt Peter Sinzig, Achim Thieser, sprachen Eingangsworte und Schlussgebet der Gedenkfeier, die unter dem Leitmotiv "Suche den Frieden und jage ihm nach" stand. Im Gedenken an die Opfer der Kriege wurden Trauerkränze niedergelegt.

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