Sorge um das Schwimmbad und das Meßdorfer Feld

Bezirksvorsteher Gerhard Lorth stellt sich den Fragen von acht Bürgern

Freizeitangebote, Einkaufsmöglichkeiten, Umweltschutz und die Verkehrssituation im Hardtberg sind Themen, die vielen Hardtbergern auf den Nägeln brennen. Acht Bewohner des Stadtbezirks erhielten vom GA die Gelegenheit, eine Frage an ihren Bezirksvorsteher Gerhard Lorth zu stellen.

Claudia Steffen (36): Können Teile der Schulhöfe mit einem Belag versehen werden, damit dort Kinder mit Inlinern und Skateboards fahren können?

LORTH: Alle städtischen Schulhöfe haben asphaltierte Flächen und sind nach Unterrichtsende bis zum Einsetzen der Dunkelheit zum Spielen für Kinder - auch zum Inlinefahren und Skaten - geöffnet. Darüber hinaus befindet sich auf dem Brüser Berg unter der Autobahnbrücke eine Halfpipe.

Kerstin Schneider (46): Können Sie dafür sorgen, dass der Einmündungsbereich Hallestraße/Brüser Damm beleuchtet wird?

LORTH: Dort ist es für Fußgänger sehr gefährlich. Ihren Hinweis habe ich an die Verwaltung weitergegeben. Ich hoffe auf baldige Besserung.

Erwin Urbatschek (68): Bleibt das Hardtberg-Schwimmbad bestehen? Und wenn ja, in welcher Form? Wird es als Erlebnisbad ausgebaut?

LORTH: Das Hardtbergbad bleibt bestehen. Da sich die städtischen Zuschüsse für die Unterhaltung und den Betrieb der Bonner Bäder auf etwa sieben Millionen Mark pro Jahr belaufen, stellt sich die Frage, ob durch andere Betriebsmodelle wie eine GmbH diese Kosten gesenkt werden können. Die Verwaltung prüft ein Konzept zur Neuordnung des Bonner Bäderwesens. Dabei ist die veränderte Nachfrage nach moderner Freizeitgestaltung zu berücksichtigen. Wichtig ist auch, dass der Schul-, Behinderten- und Vereinssport sichergestellt bleibt.

Margareta Schlösser (67): Warum gibt es in Duisdorf kein gemütliches Cafe zum Klönen, bei dem man nicht eine Treppe hoch laufen muss?

LORTH: Es gibt - wie mir bekannt ist - am Marktplatz ein Cafe und darüber hinaus weitere Bistros im Bezirkszentrum. Die Kommunalpolitik kann nur planerische und städtebauliche Rahmenbedingungen schaffen, das wirtschaftliche Risiko bleibt bei dem einzelnen Geschäftsinhaber.

Janina Thebes (13): Wie können moderne Geschäfte für junge Leute in den Bezirk geholt werden?

LORTH: Die verstärkte Ansiedlung von modernen Geschäften für junge Leute oder von weiteren Cafes wäre wünschenswert, kann aber von der Kommunalpolitik und der Verwaltung wenig beeinflusst, sondern nur unterstützt werden.

Jutta Steinert (31): Unterstützen Sie die Forderung, dass das Meßdorfer Feld so bleibt, wie es ist?

LORTH: Der Schlüssel aller Überlegungen hierzu ist für mich der Grundsatz "Landschaft erhalten durch Landschaft gestalten". Dies schließt nicht aus, dass Randbereiche für eine Wohnbebauung vorgesehen werden, das heißt etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Gesamtfläche von 180 Hektar. Insbesondere jungen Familien soll so die Möglichkeit des Zentrum-nahen Wohnens geboten werden. Alle Entscheidungen über das Meßdorfer Feld müssen mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden.

Stefanie Bösler (55): Auf dem Brüser Berg wohnen so viele Sozialhilfeempfänger. Warum kann das nicht ausgewogen gestaltet werden?

LORTH: Der Brüser Berg weicht nicht von den anderen Bonner Stadtteilen ab. Im Bereich von drei Wohnblocks konnte in der Vergangenheit keine sozialverträgliche Durchmischung der Bewohnerstruktur erreicht werden. Aus diesem Grund wurde mit Hauseigentümern ein Kooperationsvertrag geschlossen, der eine Verbesserung der Sozialstruktur und eine dauerhafte Stabilisierung der Wohnanlage zum Ziel hat.

Klaus Bösler (69): Warum gibt es keinen Schnellbus vom Brüser Berg in die Bonner Innenstadt?

LORTH: Ihr Wunsch ist aus folgenden Gründen nicht realisierbar: Auch ein Schnellbus muss die Hauptverkehrsstraßen nutzen und zusätzliche Haltestellen anfahren. Jeder Bus steht in den Hauptverkehrszeiten im Stau. Die Bonner Innenstadt ist aber vom Duisdorfer Zentrum mit der DB-Linie Bonn-Euskirchen in sechs Minuten erreichbar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort