Snowdens Vater rät von Asyl in Deutschland ab

Berlin · Der Vater des US-Geheimdienst-Enthüllers Edward Snowden hat seinem Sohn abgeraten, in Deutschland Zuflucht zu suchen. Er habe wenig Zutrauen zur Politik der Bundesregierung, sagte Lon Snowden in einem Interview des Magazins "Stern".

Die Regierung habe sich erst empört, als bekanntwurde, dass der US-Geheimdienst NSA das Telefon von Kanzlerin Angela Merkel abhörte. "Ist deren Privatsphäre wichtiger als die aller anderen?", fragte der Vater des 30-Jährigen, der die Schnüffelei der US-Geheimdienste öffentlich gemacht hatte.

Den deutschen Bürgern sei er indes dankbar, sagte Lon Snowden. Sie seien als erste aufgestanden gegen die Abhörpraktiken der US-Geheimdienste. Der Vater des Ex-Geheimdienstmitarbeiters hatte sich zuletzt immer wieder auch öffentlich vor seinen Sohn gestellt. Im Oktober hatte er Edward Snowden in Russland besucht, wo dieser für ein Jahr vorläufiges Asyl erhalten hatte.

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