Industriegelände am Dreifaltigkeitsweg Sinzig bekommt ein neues Einkaufszentrum

SINZIG · Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger sprach am Mittwoch von einem Projekt, "das es in den vergangenen fünfzig Jahren in dieser Größenordnung nicht in dieser Stadt gegeben hat".

 Auf diesem ehemaligen Industrieareal südlich der Ahr soll das neue Sinziger Einkaufszentrum entstehen. Am oberen Bildrand die Innenstadt und das Sinziger Schloss (links oben). Rechts befindet sich die Kölner Straße. FOTO: GAUSMANN

Auf diesem ehemaligen Industrieareal südlich der Ahr soll das neue Sinziger Einkaufszentrum entstehen. Am oberen Bildrand die Innenstadt und das Sinziger Schloss (links oben). Rechts befindet sich die Kölner Straße. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Der Grund für die strahlende Miene des Stadtoberhauptes: Das bisherige unansehnliche Industriegelände am Dreifaltigkeitsweg wird in ein Nahversorgungszentrum umgewandelt. Edeka, Aldi, der Drogeriemarkt Rossmann und vermutlich ein Getränkemarkt werden dort hinziehen. Etwa 13 Millionen Euro werden investiert. Bereits Ende des nächsten Jahres sollen die Geschäfte eröffnet werden.

Den Stein ins Rollen brachte die Diskussion um einen privat investierten Bau eines neuen Feuerwehrhauses sowie eines Edekamarktes auf der Jahnwiese. Das Vorhaben neben dem Sinziger Schloss erwies sich als nicht mehrheitsfähig. Kroeger: "Da galt es, Plan B zu ziehen." Schließlich war es den kommunalpolitischen Entscheidern wichtig, zum einen den auf Expansion bestrebten Edekamarkt zu halten, zum anderen die innerstädtische Nahversorgung weiterhin zu gewährleisten.

Am früheren Firmengelände "Beton Rick" wurde Kroeger fündig. Das Areal ist 20.000 Quadratmeter groß und liegt brach. Zwischen einem privaten - aus Trier kommenden - Investor und der Erbengemeinschaft Rick wurde vor wenigen Wochen ein Kaufvertrag geschlossen, vorbehaltlich der Erteilung des Planungsrechts durch die Stadt, das wiederum einen entsprechenden Stadtratsbeschluss voraussetzt. Gestern ließen die Vorsitzenden der im Rat der Stadt Sinzig vertretenen Fraktionen keinen Zweifel daran, dass der Rat in seiner Mehrheit für den Bau des neuen Nahversorgungszentrums stimmen wird.

Der Edeka-Markt soll 2700 Quadratmeter groß werden, Aldi wird 1900 Quadratmeter für sich beanspruchen, der Drogeriemarkt "Rossmann" soll 1000 Quadratmeter bekommen, ein Getränkemarkt 1250 Quadratmeter. 240 Parkplätze sind vorgesehen.

"Wir sollten kein Subzentrum an der Peripherie schaffen, sondern eine fußläufig gut zu erreichende Nahversorgung", sagte Kroeger. Die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche sei ein Kernelement einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Kroeger: "Für uns ist diese Lösung ein großer Gewinn, wir haben wochenlang dafür gekämpft."

Sowohl Edeka, Aldi als auch der Drogeriemarkt Rossmann sind bereits in Sinzig angesiedelt. Allerdings gut einen Kilometer vom Stadtkern entfernt. Nun sollen die drei Unternehmen näher an die Innenstadt heranrücken. Offen bleibt indes derzeit, was aus den dann frei werdenden Gebäuden nördlich der Kripper Straße wird. Angeblich verhandelt Aldi bereits hinsichtlich etwaiger Folgenutzungen. Auch für die Nutzung des bisherigen Edekamarktes zeichnen sich, so Kroeger, Lösungen ab.

Bereits im März soll der Bebauungsplan für das Gelände am früheren Betonwerk aufgestellt und im Juli als Satzung verabschiedet werden. Baubeginn könnte Herbst diesen Jahres sein. Sinzigs Bürgermeister Kroeger rechnet dann für Ende 2016 mit der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums.

Finanziert wird das gesamte Projekt von einem rheinland-pfälzischen Investor, der nicht genannt werden will. Nach GA-Informationen agiert dessen Firma europaweit.

Der Verkehr soll über die Jahnstraße und den Dreifaltigkeitsweg zum neuem Einkaufszentrum geführt werden. Über eine neue - vom Investor zu finanzierende - Erschließungsstraße soll parallel zur Ahr ein Ventil für den abfließenden Verkehr auf die Kölner Straße geschaffen werden.

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