Sechs Menschen, sechs Schicksale

Muhammad:

Er ist 20 Jahre alt. An der Uni in der syrischen Stadt Aleppo hat er Medizin studiert. Weil er nicht in der syrischen Armee dienen will und um seiner Verhaftung zu entgehen, macht er sich im Dezember 2014 zu Fuß auf den Weg in die Türkei. Im vom Krieg stark zerstörten Aleppo gibt es kaum noch Wasser und Strom. Von der Türkei fliegt Muhammad nach Algerien und schlägt sich zu Fuß durchs Gebirge nach Marokko durch. In der spanischen Enklave Melilla wird er von der Polizei festgenommen. Zwei Monate verbringt er dort in einem Camp mit 2000 anderen Flüchtlingen. Sie schlafen in Zelten, in die es durchregnet. Auf einem Schiff wird er mit weiteren Flüchtlingen nach Malaga gebracht. Per Bus geht es nach Madrid, von wo aus er nach Düsseldorf fliegt. Zunächst wird Muhammad im Aufnahmelager Unna-Massen untergebracht, am 13. März kommt er im Asylbewerberheim in Heimerzheim an. Weil das nun voll belegt ist, hat die Gemeinde Swisttal ein altes Fachwerkhaus in Odendorf angemietet. Nach dort ist Muhammad nun umgezogen. Er spricht ein wenig Deutsch und Englisch. "Ich möchte einfach nur in Frieden leben und mein Studium fortsetzen", sagt er. Die Deutschen, die er bisher kennengelernt hat, sind für ihn "great people", großartige Menschen, die enorme Hilfsbereitschaft an den Tag gelegt haben.

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