Schmutziges Geschäft
Zum Bericht "Nachschub für den Handy-Friedhof" vom 7. Januar
Alles ist richtig, was Herr Hedemann schreibt. Allerdings kommt mir in dem Artikel die Verantwortung der politischen Eliten in Ghana zu kurz. Giftmüllexporte nach Afrika sind illegal und gehören bestraft. Doch es ist nicht nur für windige ausländische Firmen lukrativ, den Giftmüll in Afrika zu lagern, sondern auch für afrikanische Politiker und Beamte, die sich ohne Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Landsleute mit wilden, ungesicherten Deponien eine goldene Nase verdienen.
Während Regierungen, Hafenaufsicht, Zoll den Europäern und Amerikanern die Schuld zuweisen, kämpft die Bevölkerung mit Atembeschwerden, Ausschlag, Übelkeit und Augenreizungen. Die Leute wissen genau, wem sie das zu verdanken haben. Auch in der Elfenbeinküste und in Nigeria werden Elektroschrott und hochgiftiger Klärschlamm auf offenen Müllkippen verteilt. Die Verantwortlichen, die daran gut verdienen und sich auf Kosten ihrer Mitbürger bereichern, werden auch dort nicht belangt.
Volker Seitz, Bonn