Bad in Bad Breisig Römer-Thermen werden saniert

BAD BREISIG · Die Stadt Bad Breisig wird die Anfang der 90er Jahre erbauten Römer-Thermen sanieren. Die Stadt plant einen Eigenanteil von 2,2 Millionen Euro und stellt eine hauptamtliche Bädermanagerin ein.

Die Würfel sind gefallen: Die Stadt Bad Breisig wird die Anfang der 90er Jahre für zwölf Millionen D-Mark erbauten Römer-Thermen sanieren. Unter Abzug eines aus EU-Mitteln erwarteten Zuschusses von einer Million Euro wird die Stadt rund 2,2 Millionen Euro zu finanzieren haben.

Hinzu kommen Einnahmeausfälle in den Jahren 2017 und 2018. Dann wird das Bad nämlich jeweils für drei Monate schließen müssen, damit die Sanierungsarbeiten vorgenommen werden können. Dem Maßnahmenpaket stimmte der Stadtrat einstimmig zu. Zuvor hatte das Gremium beschlossen, mit der 43-jährigen Bädermanagerin Tanja Faßbender eine neue hauptamtliche Geschäftsführerin für die Römer-Therme einzustellen.

Faßbender tritt ihren Job am 1. August in Bad Breisig an. „Mit ihr gewinnen wir eine qualifizierte Fachfrau, die langjährige Erfahrung in der Sauna- und Bäderführung mitbringt, begleitet von einem umfangreichen Steuer- und Finanzfachwissen“, sagte Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch. Zuletzt arbeitete die in Bad Hönningen wohnende neue Geschäftsführerin in einem großen Kölner Freizeitbad, wo sie neben der strategischen Geschäftsplanung auch die Budget- und Personalverantwortung für 130 Beschäftigte trug.

Würden die technischen Anlagen der Thermen komplett erneuert werden, so müsste die Stadt nach einer vorläufigen Kostenschätzung rund 5,7 Millionen Euro aufbringen. Da das nicht zu finanzieren ist, sollen nur die Arbeiten durchgeführt werden, die erforderlich sind, um die Römer-Thermen für die nächsten zehn Jahre in einen technischen Zustand zu versetzen, der einen Weiterbetrieb ohne größere Probleme garantiert, unterstrich Bürgermeisterin Hermann-Lersch.

Der Wärmebedarf für die gesamte Heizungs- und Lüftungsanlage soll künftig zu zwei Dritteln über eine Wärmepumpe dem warmen Thermalwasser des Geyersprudels entnommen werden. Die Stadt hofft, so mindestens 20 Prozent der bisherigen Energiekosten einsparen zu können. Alleine zwei Millionen Euro werden für die neuen Heizungs- und Lüftungsanlagen anfallen, 400.000 Euro müssen in die Elektrotechnik gesteckt werden, eine halbe Million Euro in die Reparatur der Fliesen im Innenbecken.

Im vergangenen Jahr verzeichneten die Römer-Thermen einen Verlust in Höhe von 490.000 Euro, für das laufende Jahr sind rund 380.000 Euro kalkuliert. Heftiger wird es dann in den Jahren 2017 und 2018: Knapp 500.000 Euro soll der Verlust im nächsten Jahr betragen, ein Jahr später gar 673.000 Euro. In 2019 hofft man dann, das Jahresminus auf 340.000 Euro zurückfahren zu können.

"Existenzieller Bestandteil der touristischen Infrastruktur"

Die CDU-Fraktion hob in der Sitzung noch einmal hervor, „dass die Römer-Thermen nicht nur ein Schwimmbad sind, sondern ein existenzieller Bestandteil der touristischen Infrastruktur“, was im Übrigen in Kürze gutachterlich belegt werden soll. Die Vergabe eines entsprechenden Untersuchungsauftrages hatte der Rat zuvor in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. „Wir stehen hier vor der Frage, ob wir eine hundertjährige Badtradition in Bad Breisig beenden wollen – oder nicht“, so CDU-Sprecher Norbert Heidgen. Seine Fraktion stehe voll und ganz hinter der Generalsanierung.

Die SPD warnte indes vor einer Kostenexplosion, die es in früheren Jahren bei zahlreichen großen Investitionen in Bad Breisig gegeben habe. Fraktionsvorsitzender Bernd Lang erinnerte: „Die erste Komplettsanierung des Innenbeckens der Römer-Thermen ist doppelt so teuer geworden wie geplant.“ Dies dürfe sich nicht wiederholen. Auch stehe der Beschluss des Stadtrates unter dem Vorbehalt der Kreditgenehmigung durch die Kommunalaufsicht.

Die SPD-Fraktion gehe nun davon aus, dass ungeachtet der anstehenden Investition von der Verwaltung ein ausgeglichener Haushalt für das Jahr 2017 vorgelegt werde. „Unsinnige Projekte“ dürfe es in der Stadt nicht mehr geben. Der Sanierung der Römer-Therme stimmte die SPD-Fraktion zu.

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