Risiko Herzkasperl

Fußballfans sind stressgefährdet

Risiko Herzkasperl
Foto: Kohls

Beim Fußball liegen des Michels Nerven schnell blank. Klappt es mit dem Kicken, ist der Deutsche im reinen mit sich und der Welt. Aber wehe, wenn nicht. Und sind gar die 90 Minuten vorbei, aber nichts entschieden und das Runde muss aus elf Metern Entfernung ins Eckige, ist das für viele Fußballfans der pure Stress.

Als am 30. Juni 1998 die englische Mannschaft bei der Fußball Weltmeisterschaft in Frankreich nach Elfmeterschießen ausschied, kamen in Großbritannien deutlich mehr Patienten wegen akuter Herzinfarkte ins Krankenhaus. Und die zusätzlichen Fälle von plötzlichem Herztod blieben ungezählt, berichtet das Online-Magazin der Techniker Krankenkasse.

Die Zeitschrift Men's Health zitiert eine Studie niederländischer Wissenschaftler, nach der bei der EM-Begegnung der Holländer gegen Frankreich die Herzinfarktrate um die Hälfte stieg. Blutdruck und EKG-Werte eines Vollblutfans erinnerten an das Streckenprofil einer Bergetappe der Tour de France.

Das Auf und Ab der Gefühle kennt auch Thomas Koch, leidgeprüfter Fan des 1. FC Köln aus Ludendorf. "Da steigt schon mein Adrenalinspiegel, wenn das entscheidende Tor fällt oder eben nicht", berichtet der Dauerkartenbesitzer. "Vor allem im Stadion werde ich durch die Atmosphäre mitgenommen", berichtet der Heimerzheimer Udo Ellmer, der Mitglied von Borussia Mönchengladbach ist. Doch auch vor dem Fernseher zuckt das Bein, wenn der Stürmer schießt.

Das Online-Magazin der Krankenkasse empfiehlt, "einen flotten Spaziergang in der Halbzeitpause", um den Stress abzubauen. Also: Zu Risiken und Nebenwirkungen der Weltmeisterschaft fragen sie ihren Arzt oder Apotheker. (khs)

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