Remagen - eine Stadt mit vielen Gesichtern

Die Römerstadt hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten - Innovative Studiengänge am noch jungen RheinAhrCampus - Friedensmuseum wirbt für Völkerverständigung

  Ob Rheinpromenade , der idyllische Campingplatz "Goldene Meile", das Friedensmuseum in den Brückentürmen oder Sankt Apollinaris - Remagen hat viel zu bieten. Foto: Vollrath

Ob Rheinpromenade , der idyllische Campingplatz "Goldene Meile", das Friedensmuseum in den Brückentürmen oder Sankt Apollinaris - Remagen hat viel zu bieten. Foto: Vollrath

Geschichte und Zukunft liegen in Remagen nah beieinander. Das wohl bekannteste historische Mahnmal der Stadt sind die schwarzen Brückenköpfe am Rheinufer, die an die Ereignisse vom 7. März 1945 erinnern. Damals gelang es US-Truppen über die Brücke von Remagen den Rhein zu überqueren und dadurch dem Zweiten Weltkrieg ein früheres Ende zu setzen. Zehn Tage später stürzte die Brücke ein, doch ihre Überreste ziehen bis heute zahlreiche Veteranen und geschichtsinteressierte Touristen an.

Denn in den Brückentürmen befindet sich seit 1980 das Friedensmuseum "Brücke von Remagen", das die Ereignisse kurz vor Kriegsende aus amerikanischer wie aus deutscher Sicht darstellt und für Völkerverständigung eintritt.

Nur ein Stück weit entfernt liegt neben dem stetig wachsenden Gewerbegebiet der moderne RheinAhrCampus - das jüngste Aushängeschild der Römerstadt. Mit innovativen Studiengängen wie Medizin- und Lasertechnik oder Sportmanagement bildet die Fachhochschule Remagen seit 1998 ihre Studenten für in ihren Anforderungen erweiterte oder völlig neue Berufsbilder aus.

Ein eigenes Fach stellt auch die Gesundheits- und Sozialwirtschaft dar, wodurch sich das Angebot am RheinAhrCampus in idealer Weise in die Gesundheits- und Fitnessregion einfügt. Und mit internationalen Konferenzen und Veranstaltungen machte die noch junge Hochschule zudem im vergangenen Jahr klar, dass sie im Begriff ist, sich auch als Kongressstandort zu etablieren.

Für viele Katholiken ist Remagen dagegen ein beliebtes Pilgerziel. Wenn im Sommer die silberne Reliquienbüste des heiligen Apollinaris in einer feierlichen Prozession aus dem Sarkophag erhoben und in der Kirche aufgestellt wird, gehen Hunderte von Gläubigen den Weg zur Apollinariskirche hinauf. Die neugotische Kirche mit den beeindruckenden Wandgemälden ist jedoch das ganze Jahr über eine gut besuchte Sehenswürdigkeit.

Für Kultur-Touristen hat Remagen ebenfalls einiges zu bieten: Der Künstlerbahnhof Rolandseck wird mit dem vom amerikanischen Stararchitekten Richard Meier geplanten Ausbau zum Arp-Museum zu einem Spitzenangebot für Kunstliebhaber.

Sehenswert sind auch die romanischen Fresken in der Oedinger Pfarrkirche oder die Remagener Pfarrkirche Sankt Peter und Paul, in der 1981 Fresken aus dem 13. Jahrhundert wiederentdeckt wurden. Kunstgenuss fürs Ohr gibt es dagegen in der Rheinhalle: Mit klassischen Konzerten und einer erfolgreichen Kleinkunst- und Kabarettreihe hat sie sich zu einem Zentrum der Kultur entwickelt.

Auch Ausflügler wählen Remagen gerne als Ziel, denn mit ihrer attraktiven Rheinpromenade und zahlreichen gut erhaltenen Bauwerken aus früherer Zeit ist die Stadt für immer neue Entdeckungsreisen gut.

Ob Rheinromantik am Rolandsbogen, Natur pur im Wildpark Rolandseck oder "Riviera"-Atmosphäre im Oberwinterer Yachthafen, die Stadt hat viele Gesichter. Bis in die Römerzeit reicht die Geschichte Remagens zurück. Mehr als 300 Jahre lang verrichteten Hilfstruppen aus verschiedenen Teilen des römischen Reiches ihren Dienst am Rhein.

Funde aus dieser Zeit werden im Römischen Museum ausgestellt, das dem Besucher ein anschauliches Bild vom Leben im römischen "Rigomagus" - unter diesem Namen findet der Ort erstmals Erwähnung - vermittelt. Auf die Ursprünge der Römerstadt sind die Remagener stolz, und deshalb sind sie auch wesentlicher Bestandteil der Ausstellungen und Feierlichkeiten zum 2 000-jährigen Bestehen der Stadt.

Nicht ganz so alt, aber trotzdem tief verwurzelt sind die Traditionen, die den Alltag in Remagen und seinen fünf Stadtteilen - Oberwinter mit Bandorf, Rolandseck, Rolandswerth, Kripp, Unkelbach und Oedingen - prägen.

Zahlreiche Vereine bieten Jung und Alt ein Zuhause, sei es der Schützenverein, die Junggesellen oder Karnevalsgesellschaften. Auch die Feuerwehr freut sich über regen Zuspruch. Ein deutliches Zeichen dafür, dass das Engagement für die eigene Stadt in Remagen groß geschrieben wird.

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