Projekt für Senioren: Durch Schreiben Kriegserlebnisse verarbeiten

Greifswald · Viele Senioren haben Schwierigkeiten, über die Geschehnisse der Kriegszeit zu sprechen. Dennoch leiden sie noch Jahrzehnte später unter dem Erlebten. Eine neue Therapieform soll jetzt Abhilfe schaffen.

 Flüchtlingskinder nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Schlimme Erinnerungen kommen bei vielen erst im Alter wieder hoch - Angst, Traurigkeit oder Kopfschmerzen können die Folge sein. Foto: dpa

Flüchtlingskinder nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Schlimme Erinnerungen kommen bei vielen erst im Alter wieder hoch - Angst, Traurigkeit oder Kopfschmerzen können die Folge sein. Foto: dpa

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Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges und der Zeit danach können Menschen noch im Alter belasten. Die Betroffenen leiden Jahrzehnte später beispielsweise unter Schlafstörungen, Angst oder Schmerzen. Die Klinik für Psychiatrie der Universität Greifswald bietet nun für Betroffene eine Schreibtherapie an. Das Angebot richtet sich an Menschen über 65 Jahre und ist für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern kostenlos. Sechs Wochen lang sollen Betroffene versuchen, vergangene Erlebnisse schriftlich aufzuarbeiten. Voraussetzung ist, dass die Senioren zur Zeit keine Psychotherapie machen.

Die Kommunikation zwischen Therapeut und Patient erfolgt dabei nur schriftlich. Das Konzept soll älteren Menschen die Möglichkeit geben, zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung traumatische Dinge aufzuschreiben und mit Hilfe eines Therapeuten zu verarbeiten. Alle Daten werden anonymisiert. Anhand von Fragebögen werden die Effekte der Behandlung gemessen.

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