Awaydays Presse Grosso

Einer unserer zahlreichen Aufenthalte außer Haus ist bei Presse-Grosso Bonn-Rhein-Sieg. Mascha, Sandra und Roland berichten, welche Erfahrungen sie an den beiden Tagen beim Presse-Grossisten gemacht haben.

 Ein Beispielregal für einen Einzelhändler.

Ein Beispielregal für einen Einzelhändler.

Im zweiten Lehrjahr ist es für die Auszubildenden üblich, eine Arbeitswoche (drei Tage) bei Presse-Grosso Bonn-Rhein-Sieg zu verbringen. Für uns waren es jedoch nur zwei Tage, da wir am Dienstag das Englisch Zertifikat (KMK) ablegten. Presse-Grossisten kümmern sich simpel ausgedrückt darum, dass die Presseprodukte der Verlage früh morgens zu den jeweiligen Einzelhändlern (Kiosk, Supermarkt, Tankstelle etc.) geliefert werden.

Disposition

Am ersten Tag wurden wir sehr herzlich vom Ausbildungsleiter von Presse-Grosso begrüßt und mit Kaffee und einem Infofilm zur Branche empfangen. Danach ging es direkt weiter in die Disposition. Dort wurde uns anhand einiger Beispiele gezeigt, wie das Grosso die zu liefernden Mengen an Presseprodukten ermittelt. Es ist natürlich von immensem Vorteil, wenn Einzelhändler mit circa der Menge an Zeitungen und Zeitschriften beliefert werden, die sie tatsächlich verkaufen, da der logistische Aufwand somit auf das Minimum reduziert werden kann. Diese Daten ermitteln sich aus Berechnungen und Erfahrungswerten, die die Presse-Grossisten über die Jahre angesammelt haben.

Expedition

Nach der Mittagspause ging es dann in die Lagerhalle des Unternehmens, die direkt an die Büros anschließt. Wir waren ziemlich beeindruckt, wie viele Zeitungen und Zeitschriften dort aufbewahrt werden. Der Leiter der Logistik und Technik nahm sich Zeit, um uns alles ganz genau zu zeigen und zu erklären. Die einzelnen Spediteure, die am nächsten Morgen zu ihren Touren aufbrechen, um die Einzelhändler zu beliefern, kommen jeden Tag in die Halle, um ihre Pakete für den nächsten Tag zusammenzustellen. Damit wir ein "Feeling" dafür bekommen, wie es ist, die Pakete zu packen und damit wir merken, dass es wirklich Konzentration benötigt, damit man die richtigen Produkte für jeden Einzelhändler zusammenstellt, mussten wir dann selbst ans Werk. Wir stellten also fleißig einige Pakete fertig und bis auf ein paar kleine Fehler gelang uns das auch wirklich gut.

Kundenservice

Unsere letzte Station an diesem Tag war der Kundenservice. Nachdem die Mitarbeiter uns einiges über ihren Zuständigkeitsbereich erzählten, fanden wir es besonders interessant, dass es ein bestimmtes Muster gibt, nach dem die Regale eingeräumt werden, um sie besonders kundenfreundlich zu gestalten. So liegen die Magazine für Kinder beispielsweise ganz unten links, da nach einigen Marktforschungen festgestellt wurde, dass die Kleinen dort zuerst ihren Blick hinrichten.

Remission

An unserem zweiten und somit auch letzten Tag bei Presse-Grosso ging es für uns in die Remission. Das Remissionsrecht ist eines der besonderen Rechte, die den Grossisten und Einzelhändlern zustehen. Sie tragen nämlich keinerlei Verantwortung für die nicht verkauften Exemplare, dieses Risiko liegt bei dem jeweiligen Verlag. Die Grossisten sammeln die nicht verkauften Erzeugnisse bei den Einzelhändlern wieder ein, um diese dann in den eigenen Räumlichkeiten einzuscannen und in der Folge eine Gutschrift vom jeweiligen Verlag zu erhalten. Wir wurden von drei Mitarbeitern in der Verarbeitungshalle herumgeführt und waren sehr erstaunt, in welcher Geschwindigkeit die Mitarbeiter an den Fließbändern die Masse an Zeitungen und Zeitschriften einscannen und zur Weiterverarbeitung losschicken.

Marketing

Diese Abteilung war für uns von großem Interesse, da gerade das Marketing ja auch in unserem Berufsfeld der Medienkaufleute einen der Hauptbestandteile der Arbeit darstellt. Vorab sollte an dieser Stelle klar sein, dass die Presse-Grossisten dem Gebietsschutz unterliegen und somit in diesem Sinne keinen "Konkurrenzkampf" mit anderen Grossisten ausfechten. Deshalb kümmert sich das Marketing in besonderem Maß um die Kunden. Werbeaufsteller und andere Marketingmaßnahmen, die von den verschiedenen Verlagen angeboten werden, können dem Kunden vorgestellt und angebracht werden, um im besten Fall den Verkauf weiter anzukurbeln.

Sonntagsmarkt

Der Sonntagsmarkt war ein ganz neues Feld für uns, da der General-Anzeiger sonntags nicht erscheint hat. Natürlich gibt es aber Presseprodukte, die auch am Sonntag erscheinen und vertrieben werden wollen, so zum Beispiel die Bild am Sonntag oder die Welt am Sonntag. Da die Spediteure keine Sieben-Tage-Wochen meistern können, erfolgt die Zustellung durch ambulante Sonntagshändler. Da auch die meisten Geschäfte sonntags geschlossen sind, werden die Produkte zu einem festen Leserkreis nach Hause geliefert.

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