Verbraucher in den alten und neuen Bundesländern Ostdeutsche geben viel Geld für Urlaub aus

Bonn · Obwohl seit 25 Jahren keine Grenze mehr durch Deutschland verläuft, hat der Wohnort immer noch Auswirkungen auf die Geldbeutel der Verbraucher und damit auch auf ihr Konsumverhalten. Eine aktuelle Auswertung des Online-Portals Check24 zeigt, welche Unterschiede es zwischen Ost und West noch gibt.

Kredite

Verbraucher im Westen schließen im Schnitt zwölf Prozent höhere Kredite ab als im Osten. Während sich Bewohner der alten Bundesländer durchschnittlich 11.585 Euro von ihrer Bank leihen, sind es in den neuen Bundesländern nur 10 369 Euro. Laut Check24 sind im Osten auch die Konditionen für einen Kredit schlechter.

Das Vergleichsportal macht den Unterschied anhand eines Beispiels deutlich: Für ein Darlehen in Höhe von 10 000 Euro mit 84-monatiger Laufzeit zahlt ein Bankkunde im Osten 4,97 Prozent, im Westen nur 4,83 Prozent. Gerade bei der Autofinanzierung nehmen die Deutschen im Westen höhere Kredite auf - und fahren auch die PS-stärkeren Modelle.

Reisen

Für ihren Pauschalurlaub geben Touristen aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen dagegen mehr Geld aus als der deutsche Durchschnittsbürger. Dabei ist Brandenburg Spitzenreiter. Im Gegensatz zu den Bremern, die sich ihre Reise im nationalen Vergleich am wenigsten kosten lassen, zahlen Verbraucher aus Brandenburg 220 Euro mehr.

Auch beim Reiseziel gibt es Unterschiede: Nur Westdeutsche fahren zum Pauschalurlaub am liebsten nach Mallorca. Im Osten, aber auch im Norden (abgesehen von Hamburg) ist das bevorzugte Reiseziel die Türkei, vor allem Alanya und Side.

Stromverbrauch

Die Haushalte im Osten verbrauchen weniger Strom. Während der deutsche Durchschnitt für einen Vierpersonenhaushalt bei 4717 kWh pro Jahr liegt, sind es in den neuen Bundesländern 4354 kWh und in den alten 4768 kWh - rund zehn Prozent mehr.

Als möglichen Grund für den Unterschied nennt das Vergleichsportal die größere Sparbereitschaft im Osten. Denn der Strompreis ist dort im Schnitt vier Prozent höher. Im Gegensatz dazu steht eine geringere Kaufkraft.

Außerdem ist die durchschnittlich mögliche Ersparnis durch den Wechsel von der Grundversorgung in einen Alternativtarif im Westen (274 Euro) höher als im Osten (266 Euro).

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