Nur ein erster Schritt

Zum Artikel "Kraft schlägt Zorn der Beamten entgegen" vom 16. Mai.

Den Artikel musste ich zweimal lesen: Schlagworte wie "Gleichbehandlungsgrundsatz", "Besoldungsanpassungsgesetz", "Übertragung von Tarifergebnissen nicht finanzierbar" oder "Sparschwein der Nation" sind mir als angestellter Lehrerin in Vollzeit seit über 20 Jahren zur Genüge bekannt - allerdings im umgekehrten Sinne!

Habe ich da irgendwas verpasst? Liegen nicht die Gehälter der Angestellten bei gleicher Arbeit weit unter denen der Beamten? Fordern nicht die Angestellten seit ewigen Zeiten eine Angleichung der Gehälter an die der Beamten? Sind nicht die Angestellten die "Sparschweine der Nation"? Und ausgerechnet die "besser verdienenden Staatsdiener" empören sich , drohen gar mit Verfassungsklage. Mir kommen die Tränen!

Die "schleichende Enteignung" dieser Klientel durch eine "Nullrunde" dürfte wohl in keinem Verhältnis stehen zu dem Verlust, den Angestellte in gleicher Position über Jahrzehnte haben hinnehmen müssen.Ganz im Gegenteil: Die kürzlich erfolgte Tariferhöhung ist ein erster erfreulicher Schritt, aber noch lange kein Ausgleich zu dem, was ein Beamter mehr für exakt die gleiche Arbeit verdient.

Heike Butsch, Bonn

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