Mit Spaten und Schere: Wie Pflanzen sich teilen lassen

Aus eins mach zwei

Was bei Mensch und Tier allenfalls Gentechnikern gelingt, ist bei Pflanzen Alltag: die Teilung. Manche Arten teilen ihre erwachsenen Rosetten völlig aus sich heraus in zwei Exemplare. Bei anderen, etwa Weidenbüschen oder Schilf, helfen Wind und Wasser nach, indem sie Triebe abreißen und fortschwemmen. Aber meist übernimmt der Mensch die Teilung, um alte, eingewachsene Gartenstauden zu verjüngen oder um aus einer Polsterstaude fünf oder sechs neue zu machen.

Gartenbesitzer wissen, dass sich Arten wie Astern, Iris, Chrysanthemen und viele andere durch Teilung vital und blühfreudig erhalten lassen. Im Frühjahr, bevor der Austrieb richtig loslegt, ist die richtige Zeit dafür. Tief sticht dann die Grabegabel in den Boden, fasst unter den Wurzelballen und hebelt ihn ein wenig hoch. Ein Stück weiter das Gleiche noch einmal und noch einmal, bis sich langsam der Ballen aus der Erde löst.

Bis zu einem Meter Umfang kann der Ballen einer Aster oder einer Sonnenbraut betragen. Durch das Einstechen und Auseinanderreißen verkleinert er sich. Kräftiges Ausschütteln der Erde macht die Strukturen der Pflanze sichtbar. Hier sind alte, braune Wurzeln mit nur wenigen schwachen Triebknospen, dort vitale Neutriebe mit kräftigen, hellen Wurzeln.

Messer oder Schere trennen nun jung und alt. Aus der wüchsigen Randzone werden etwa faustgroße Teilstücke herausgeschnitten.

Überlange Wurzeln werden gestutzt, damit sie rasch Feinwurzeln bilden und sich verzweigen. Fünf, sechs, manchmal auch mehr kräftige Teilstücke bleiben schließlich von dem großen Ballen übrig.

Jetzt heißt es zügig handeln: Wer nur eine Pflanze aufnehmen will, schützt sie kurzfristig mit feuchtem Zeitungspapier vor dem Austrocknen, bis der Standort gelockert, gedüngt und mit Kompost versorgt ist. Dann kann neu gepflanzt werden.

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