Mehr Toleranz angebracht

Zum Leserbrief "Hexenjagd auf Raucher" vom 23. August

Endlich einmal traut sich jemand, die allgegenwärtige "politisch korrekte" Meinung gegen Raucher infrage zu stellen. Dadurch ermutigt, wage ich zu fragen, ob nicht ein wenig mehr Toleranz gegenüber Rauchern angebracht wäre. Raucher nehmen nämlich sehr viel mehr Rücksicht auf Nichtraucher als umgekehrt.

Sollten die, die dem Staat so viele Steuern einbringen, nicht noch eine andere Rückzugsmöglichkeit haben als nur "draußen vor der Tür"? Warum dürfen Gastronomen zum Beispiel im Sinne der Gleichberechtigung nicht selbst entscheiden, ob sie ein Raucher-Restaurant betreiben - inzwischen eine Marktlücke. Wo sind wir, wenn Politiker über unsere Lebensweise entscheiden? In einer Demokratie? Diese Form der Fremdbestimmung ist doch nichts anderes als Diktatur.

Welche Möglichkeit haben wir Raucher denn noch, unsere bereits nicht mehr vorhandenen Interessen irgendwo einzubringen? Statt dessen sterben Kneipen, Gastronomie macht weniger Umsatz, weil man halt isst. Und schnell geht, um zu Hause noch etwas zu trinken und gemütlich eine Zigarette zu rauchen, eben nicht "draußen vor der Tür" - aber wer kennt schon noch Borchert?

Nicole Ziegler, Bonn

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