Hohe strategische Bedeutung Masar-i-Scharif: Wichtigster Standort der Bundeswehr

Berlin · Masar-i-Scharif ist der bedeutendste Standort der Bundeswehr in Afghanistan. 800 der 980 Soldaten des Einsatzes sind in der Hauptstadt der nördlichen Provinz Balch stationiert. Hier kreuzen sich Versorgungsrouten nach Usbekistan und Turkmenistan. Mit der Hauptstadt Kabul verbindet die "Stadt des Heiligen" eine Passstraße.

Masar-i-Scharif mit geschätzt 270 000 Einwohnern ist von hoher strategischer Bedeutung. Bis 1998 war es eine Hochburg der sogenannten Nordallianz, die gegen die radikalislamischen Taliban kämpfte. Nachdem die Stadt an den Ausläufern des Hindukuschs von den Taliban eingenommen wurde, sollen hunderte Einwohner massakriert worden sein. 2001 eroberte die Nordallianz Masar-i-Scharif zurück.

2006 errichtete die Bundeswehr dort ihr damals größtes Feldlager außerhalb Deutschlands. Nach dem Ende des Kampfeinsatzes der Bundeswehr in Afghanistan vor knapp zwei Jahren wurde die Truppenstärke deutlich reduziert.

Das deutsche Generalkonsulat befindet sich ganz in der Nähe des Wahrzeichens der Stadt, der Blauen Grabmoschee des Kalifen Ali, des Schwiegersohns des Propheten Mohammed. Die erste und bis heute einzige deutsche Vertretung in Afghanistan außerhalb von Kabul wurde erst im Juni 2013 vom damaligen Außenminister Guido Westerwelle eröffnet. Das Konsulat wird aus Sorge vor Anschlägen streng gesichert. Rund fünf Meter hohe Mauern umgeben das Gelände.

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