Manila in Alarmbereitschaft

Manila · Taifun "Hagupit" hat nach seinem Zerstörungszug durch die Zentralphilippinen die Region um die Hauptstadt Manila erreicht. Die Behörden waren in voller Alarmbereitschaft: Sie fürchteten verheerende Regenfälle und Überschwemmungen.

 Verwüstung auf den Philippinen durch Taifun "Hagupit". Foto: Francis R. Malasig

Verwüstung auf den Philippinen durch Taifun "Hagupit". Foto: Francis R. Malasig

Foto: DPA

Der Wirbelsturm hatte sich auf dem Weg quer über den Inselstaat zwar abgeschwächt und galt nur noch als tropischer Sturm. Er bewegte sich aber langsam, wodurch der Regen teils stundenlang auf dieselbe Region prasselt. Überschwemmungen könnten das Wirtschafts- und Finanzzentrum in Chaos stürzen. Manila war 2009 von Tropensturm "Ketsana" schwer getroffen worden.

Bis Montag zählten die Behörden zehn Tote durch "Hagupit". Darunter waren drei Leute, die an Unterkühlung starben, ein Ehepaar und ein Kind, die von einem umstürzenden Baum erschlagen wurden und ein 14-Jähriger, der einen Stromschlag erlitt. Durch "Haiyan" waren im November 2013 mehr als 7000 Menschen umgekommen. "Unsere Vorkehrungen mit den Evakuierungen haben sich ausgezahlt", sagte Innenminister Mar Roxas.

In den Zentralphilippinen sind Millionen Menschen teils schon seit Freitag ohne Strom. Elektrizitätswerke hatten vorsorglich die Versorgung eingestellt, weil sie Schäden durch starken Wind fürchteten. Zahlreiche Strommasten knickten um. Tausende Hütten und Häuser wurden beschädigt oder zerstört, darunter auch in Tacloban, der Stadt, die im vergangenen Jahr von Taifun "Haiyan" schwer zerstört wurde.

24 Stunden nach dem Durchzug des Taifuns waren in den Zentralphilippinen die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Mehr als eine Million Menschen waren vor dem Taifun geflohen. Viele kehrten am Montag in ihre Dörfer zurück. Die Behörden hatten vor dem Sturm in der Region Lager mit Hilfsmitteln angelegt und versprachen eine zügige Auslieferung. Vor einem Jahr richtete Taifun "Haiyan" dort schwere Verwüstung an. Mangels ordentlicher Planung mussten die Menschen aber tagelang auf Hilfe und medizinische Versorgung warten.

In Manila hatten Arbeiter in den vergangenen Tagen schon Reklametafeln und Weihnachtsdekoration abgebaut. Geschäftsleute vernagelten ihre Schaufenster, und viele verbarrikadierten ihre Eingänge mit Sandsäcken. Slumviertel in Küstennähe wurden geräumt. Die Behörden richteten Notaufnahmelager ein. Alle Rettungsdienste waren in Alarmbereitschaft. Die Börse stellte den Betrieb ein, mehr als 100 Flüge wurden gestrichen.

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