Manchmal klingt es geradezu bedrohlich

Zur Diskussion über das Thema Fluglärm

 Seit jeher umstritten: Nachtflüge am Flughafen Köln/Bonn.

Seit jeher umstritten: Nachtflüge am Flughafen Köln/Bonn.

Foto: Arndt

Wir leben seit etwa 13 Jahren am südlichen Ende des Siebengebirges und somit etwa 35 Kilometer vom Flughafen entfernt. Eigentlich sind wir weit genug weg, um vom Fluglärm kaum etwas mitzubekommen. So ist es auch weitgehend. Davor haben wir viele Jahre direkt an der rechtsrheinischen Bahntrasse gewohnt. Die Bahn war eine kontinuierlichere und langfristig unerträgliche Lärmbelastung, die viele Lebensgewohnheiten verändert hat.

Aber man gewöhnte sich zumindest nachts daran und schlief nach einer Weile durch, auch wenn man sein eigenes Wort tagsüber oft nicht verstand, wenn ein Güterzug durchdonnerte! Seit nunmehr 15 Jahren leben wir in eher ruhiger Wohnlage. Besonders lärmempfindlich sind wir nämlich nicht. Dennoch: Mit einer gewissen Regelmäßigkeit wachen wir selbst hier - weit genug entfernt von Bahntrasse und Flughafen - gegen vier Uhr nachts auf, weil irgendein ungewöhnlich lautes Flugzeug ein erdbebenähnliches, so tiefes Geräusch produziert, dass man unweigerlich mit einem Gefühl akuter Bedrohung aufwacht.

Zwar kann man sich schnell wieder beruhigen und wieder einschlafen. Ich kann mir aber gut vorstellen, wie die Menschen in unmittelbarer Umgebung des Flughafens unter dem nächtlichen Fluglärm leiden. An dieses Geräusch gewöhnt man sich nämlich selbst nach Jahren nicht. Den Anwohnern um den Flughafen herum wünsche ich vor diesem Hintergrund viel Unterstützung und Erfolg bei ihren Bemühungen, ein generelles Nachtflugverbot, insbesondere für diese außergewöhnlich lauten Flugzeuge, durchzusetzen. Es ist aber zu befürchten, dass sich ohne massiven Widerstand gegen den Nachtflug nichts tun wird.

Tamás Lányi, Rheinbreitbach

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort