Anzeige Kunden schätzen das überschaubare Sortiment

Über der Theke hängen Reifen, entlang der Wand sind die unterschiedlichsten Fahrräder aufgereiht und gegenüber ist die Wand mit Fahrradhelmen bedeckt – im 40 Quadratmeter kleinen Fahrradladen Bikeshop Vogt wird der begrenzte Platz optimal ausgenutzt.

 Kundennähe und Beratung – damit punktet Jörg Vogt bei seinen Stammkunden. FOTO: ZIEGNER

Kundennähe und Beratung – damit punktet Jörg Vogt bei seinen Stammkunden. FOTO: ZIEGNER

Foto: Dagmar Ziegner

„In meinem Laden bekommt der Kunde alle Produkte, die auch die großen Händler haben, nur mit geringerer Auswahl“, erklärt Jörg Vogt, der den Bikeshop vor 13 Jahren mitten in Königswinter-Oberdollendorf an der Heisterbacherstraße eröffnete. Doch gerade das reduzierte Angebot und die damit verbundene persönliche Beratung schätzen die Kunden. „Viele sind von der Vielfalt der Modelle erschlagen, wenn sie zu einem der großen Fahrradhändler gehen und sind froh, dass ich für sie eine Vorauswahl getroffen habe“, so der Fahrradexperte, der zuvor Teilhaber eines Fahrradladens mittlerer Größe in Bonn war.

Die Entscheidung für den Wechsel zu einem Kleinstbetrieb hat der 57-Jährige vor 13 Jahren bewusst getroffen. „Die mittelgroßen Läden werden sich langfristig im Markt nicht behaupten, denn sie sind zu klein, um mit den ganz Großen mitzuhalten und zu groß, um die persönliche Bindung zu den Kunden aufzubauen“, erläutert Vogt. Die ganz kleinen, meist zentral gelegenen Fahrradshops könnten dagegen in ihrer Marktnische gut überleben, denn sie profitierten nicht nur von der Nähe zu den Kunden, sondern auch von den niedrigen Kosten. So hat auch Jörg Vogt nicht nur einen kleinen Laden, sondern arbeitet auch ohne Angestellte. Auf Werbung per Anzeigen oder Flyer verzichtet er weitgehend, sondern ist stattdessen seit einiger Zeit DPD-Paketshop. „Das ist wenig Aufwand und bringt mir neue Kunden in den Laden“, resümiert Vogt zufrieden.

Bei den Fahrrädern hat er sich auf die deutsche Traditionsmarke Kettler und das etwas preiswertere Sortiment des Großhändlers BBF aus Hoppegarten bei Berlin konzentriert und bietet die unterschiedlichsten Modelle vom Citybike bis zum E-Bike an. Rund 90 Prozent seiner Kunden sind Stammkundschaft aus Oberdollendorf und den angrenzenden Dörfern, die den kurzen Weg zu ihrem Fahrradhändler schätzen. Vor allem auch, weil Vogt in der kleinen Werkstatt hinter seinem Laden einen umfassenden Reparaturservice anbietet. „Die Kunden sind froh, wenn sie ihr Fahrrad einfach in meine Werkstatt bringen können und kein Transport per Auto erforderlich ist“, so der Unternehmer. Und auch das können die Versandhandelshäuser der großen Ketten nicht bieten. ⋌dz

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