Kritik an Islam-Verband Ditib auch von evangelischer Kirche

Düsseldorf · Die Evangelische Kirche im Rheinland will trotz der Vorwürfe gegen Imame der türkisch-islamischen Union den Dialog mit den Ditib-Moscheevereinen fortsetzen. Zugleich betonte aber Präses Manfred Rekowski nach einem Treffen mit Ditib-Vertretern am Mittwoch in Düsseldorf, die aktuelle Entwicklung sei "eine große Belastung für das wechselseitige und bislang kooperative Verhältnis". Der größte Islam-Dachverband müsse sich strukturell von der türkischen Religionsbehörde Diyanet lösen.

Vizepräsident Johann Weusmann betonte, es sei nicht hinnehmbar, dass die "Diyanet, und damit der türkische Staat, bei den internen Angelegenheiten der Ditib mitreden und über die inhaltliche Richtung mitbestimmen darf". Der Verband müsse sich nun klar positionieren.

Auch Integrationsminister Rainer Schmeltzer (SPD) hatte vor einigen Tagen eine schnelle und eindeutige Loslösung von Diyanet und Ankara verlangt. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) appellierte am Mittwoch an die Ditib, ihren Sitz im Beirat für den islamischen Religionsunterricht ruhen zu lassen. Ditib-Imame sollen der Diyanet Namen von angeblichen Gülen-Anhängern geliefert haben. Der Prediger Fethullah Gülen gilt in der Türkei als Staatsfeind, seine Anhänger werden rigoros verfolgt.

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