"Sechser-Gipfel" Kleine Runde mit Obama zu großen Themen

Berlin · Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte schon beim Besuch von US-Präsident Barack Obama im April in Hannover andere Staats- und Regierungschefs dazu eingeladen.

Sie will die seltene Gelegenheit nutzen, mit dem mächtigsten Mann der Welt im kleinen Kreis großer EU-Staaten vertraulich zu sprechen - fernab von G7 oder G20, den internationalen Treffen von Industriestaaten und Schwellenländern.

Im April waren Frankreich, Großbritannien und Italien eingeladen. Jetzt kommen zum letzten Besuch Obamas in Deutschland als Präsident der französische Staatspräsident François Hollande, die britische Premierministerin Theresa May, der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy und sein italienischer Kollegen Matteo Renzi nach Berlin.

Vermutlich geht es um das TTIP-Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, das der designierte US-Präsident Donald Trump als eine Gefahr für die US-Wirtschaft gegeißelt hat. Ferner dürften die griechische Schuldenkrise, der Brexit, der Ukraine-Konflikt, die Terrorgefahren, der Syrien-Krieg und die Flüchtlingskrise zur Sprache kommen.

Merkels Gäste sind allesamt in einer schwierigen Lage: Obama kann nichts mehr groß entscheiden. Rajoy hat nach langem Ringen erst kürzlich eine Minderheitsregierung bilden können. Hollande steht vor allem wegen der rechtspopulistischen Bewegung vor der Wahl in seinem Land 2017 unter Druck - und May wegen des Ausstiegs ihres Landes aus der EU. Renzi schließlich hat im Dezember ein Referendum zu einer Verfassungsreform vor sich. Laut Umfragen sind seine Chancen nicht gut.

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