Klassenarbeiten: Da kommen nicht nur die Schüler ins Schwitzen

Viele Schüler stöhnen und verdrehen die Augen, wenn es wieder so weit ist: eine Klassenarbeit in der Schule. Und mancher denkt vielleicht: "Der Lehrer will uns damit doch nur ärgern." Doch meist ist nicht nur für Schüler eine Klassenarbeit anstrengend. "Für uns Lehrer ist so eine Klassenarbeit sehr viel mehr Arbeit, als die Schüler sich vorstellen können", sagt Patrick Becker. Er ist Lehrer für Deutsch und Englisch an einer Schule in Berlin.

 Klassenarbeiten sind nicht nur für Schüler anstrengend. Für viele Lehrer bedeuten sie auch jede Menge Arbeit.

Klassenarbeiten sind nicht nur für Schüler anstrengend. Für viele Lehrer bedeuten sie auch jede Menge Arbeit.

Gerade sitzt er mal wieder vor einem Stapel Klassenarbeiten, die er noch korrigieren muss. "Wenn ich einen längeren Deutsch-Aufsatz korrigiere, dann sitze ich ungefähr eine Stunde daran. Bei 25 Schülern in einer Klasse sind das also drei ganze Tage, die ich nur zu Hause am Schreibtisch verbringe." In jedem Bundesland in Deutschland ist festgeschrieben, wie viele Klassenarbeiten in jedem Fach geschrieben werden müssen. Daran muss sich jeder Lehrer halten. Und auch die Noten darf Patrick Becker sich nicht einfach so ausdenken. Dafür hat er eine Liste neben sich liegen. Die holt er für jede Klassenarbeit wieder aus seiner Schreibtisch-Schublade. Auf der Liste sind die erreichten Punkte einer Note zugeordnet.

Und was passiert, wenn er einen Schüler während der Klassenarbeit beim Abschreiben oder mit einem Spickzettel erwischt? "Das gibt Punkteabzug oder ich muss die Klassenarbeit ganz einsammeln", sagt er und zieht die Augenbrauen hoch. "Aber natürlich versuchen manche es trotzdem immer wieder. Allerdings glaube ich, dass ich viele Tricks mittlerweile schon kenne. Und außerdem war ich früher schließlich auch nicht immer so fleißig und habe selbst viele Tricks mal ausprobiert", sagt er und schmunzelt.

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