Bauleiter soll Politesse übel beschimpft haben

Verbaler Ausrutscher bei Streit in Rheinbach kostet den Autofahrer 500 Euro

Rheinbach. (lt) An einem falsch geparkten Auto hatte sich am Mittag des 23. Juli dieses Jahres in Rheinbach ein Streit zwischen einem Bauleiter und einer Politesse entzündet.

Nach der Vernehmung der 41-jährigen Frau stand für Amtsrichter Ulrich Schulte-Bunert fest, dass der Mann dabei sehr ausfallend geworden war. Wegen Beleidigung verurteilte der Richter den Angeklagten jetzt zu einer Geldbuße in Höhe von 500 Euro.

Der Vorfall ereignete sich auf einer Baustelle am Rheinbacher Bahnhof. Die Politesse wollte einige Fahrzeuge im Parkverbot notieren, als der Bauleiter einschritt. Er habe nicht gewusst, dass die Sondergenehmigung für das Abstellen der Wagen zu dem Zeitpunkt bereits abgelaufen gewesen sei, erklärte er jetzt vor Gericht. "Ich wollte in Ruhe über eine mögliche Verlängerung der Genehmigung sprechen, aber die Frau war an diesem Tag wohl schlecht gelaunt." Die vorgehaltenen Beleidigungen gehörten definitiv nicht zu seinem Sprachgebrauch, beteuerte er.

Die Version der Geschädigten hörte sich etwas anders an: Der Beklagte habe oben auf dem Gerüst gestanden, laut geschrien und getobt. "Er hat gesagt, dass ich nichts Vernünftiges gelernt hätte und nur meine Quoten erfüllen müsste", sagte die Frau. Beim Weggehen habe er ihr "Kraftausdrücke" hinterher gerufen.

Wenig zur Klärung des Falles beitragen konnte ein 49-jähriger Zeuge. Er könne sich nicht mehr richtig erinnern, habe aber den Eindruck, dass "jeder beweisen wollte, wer hier der Chef ist".

Dieser Aussage schloss sich auch Richter Schulte-Bunert an. "Hier gab wohl ein Wort das andere", resümierte er kurz und knapp. Er sei sich allerdings sicher, dass eine Beleidigung vorliege. "Selbst wenn die Kraftausdrücke nicht gefallen sind - es reicht schon aus, jemandem zu sagen, dass sie nichts Richtiges gelernt habe."

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