One Week Azubi "Irgendwas mit Medien"

Als Programmchefs des einwöchigen Praktikums von Katharina Wiehl haben wir unsere Erfahrungen in einem Artikel zusammengefasst und im General-Anzeiger veröffentlicht.

One Week Experience ist ein Verein, der mit einem neuen Konzept zur Berufsorientierung jungen, ambitionierten Menschen hilft.

Entwickelt von engagierten Personen, die sich Gedanken gemacht haben und das Problem vieler Schüler nachvollziehen können - nämlich die Frage, in welche berufliche Richtung sie sich nach dem Schulabschluss orientieren möchten.

Aus der ehemaligen studentischen Initiative ist ein kleiner, aber gut organisierter Verein entstanden, der seit diesem Jahr auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird.

Ziel des Vereins

Möglichst viele Unentschlossene sollen für jeweils eine Woche erfahren können, wie eine Ausbildung funktioniert (One Week Azubi - seit 2016) oder wie es ist zu studieren (One Week Student - seit 2012). Die Frage, welche Schritte sie nach dem Abitur gehen soll, stellt sich auch Katharina Wiehl. Sie hat bemerkt, dass ihr in ihrem Studium in Germanistik und Englisch der Praxisbezug fehlt und überlegt, vielleicht doch eine Ausbildung in Betracht zu ziehen.

Sie sucht mit dem Entschluss, das Studium abzubrechen, Anfang des Jahres gezielt nach einer Alternative zur Theorie.

Nach kurzer Recherche im Internet findet sie die Website von One Week Experience, die ihr einige passende Ausbildungsberufe vorschlägt, unter anderem: Medienkauffrau Digital und Print.

Das Verlagswesen bei einer Tageszeitung interessiert sie am meisten, so bewirbt sie sich über das Projekt One Week Azubi beim General-Anzeiger.

Eine Woche im Testlauf bringt sie der Entscheidung näher, ob sie die Ausbildung absolvieren soll. Nun ist sie für fünf Tage "Auszubildende" beim General-Anzeiger und kann alles über ihre Wunschausbildung erfahren. An drei Tagen begleitet sie die Auszubildenden in die verschiedenen Abteilungen und an den beiden anderen Tagen in die Berufsschule nach Köln.

Bei One Week Azubiist die Betreuung und Organisation der Praktikanten Aufgabe der Auszubildenden. „Dadurch habe ich tatsächlich die Aufgabenbereiche zu sehen bekommen, für die die Auszubildenden zuständig sind.“ So hat Katharina „einen realistischen Einblick in die Ausbildung“ zur Medienkauffrau Digital und Print bekommen.

„Vorher habe ich oft nur die Redaktion mit einer Tageszeitung in Verbindung gebracht. Dass auch viel mehr kaufmännische Arbeit dahintersteckt, ist mir nun bewusst geworden“, erläutert Katharina Wiehl.

Ausbildung als Medienkaufmann/-frau

Diese speziell auf das Verlagswesen zugeschnittene Ausbildung setzt sich vor allem aus drei großen Abteilungen zusammen: Anzeigen, Marketing und Vertrieb.

Den ersten Tag im Verlagshaus des General-Anzeigers verbringt Katharina aber am Service-Desk. Hier steht sie in direktem Kundenkontakt, indem sie Fragen der Leser beantworten und Anregungen aufnehmen kann.

Den zweiten Tag ist sie in der Verlagsproduktion. Dort verfolgt sie, wie die einzelnen Bausteine der Zeitung am Ende des Tages zusammengesetzt werden. Die Verlagsproduktion ist die Schnittstelle, an der kaufmännische Arbeit und redaktionelle Inhalte zusammenfließen. „Am dritten Tag durfte ich dann noch die Personalabteilung und die EDV kennenlernen.“

Diese zeigt sich neben den marktnahen Bereichen Anzeigen, Marketing und Vertrieb auch mit Blick auf den Ausbildungsrahmenplan. Denn beim General-Anzeiger finden sich auch Redaktion, Rechnungswesen, Einkauf, allgemeine Dienste, Marktforschung und einige weitere Abteilungen in der Ausbildung wieder.

Erfahrungen außerhalb des Verlags

Darüber hinaus sind die Auszubildenden nicht nur im Verlag selbst tätig, sondern haben auch die Möglichkeit, sich bei zahlreichen Hospitationen außerhalb des Verlages zu beweisen.

So verbringen Sie einige Tage oder Wochen bei

  • Radio Bonn/Rhein-Sieg
  • einem Buch- oder Zeitschriftenverlag
  • einem Presse-Grossisten
  • und verschiedenen Dienstleistern aus den Bereichen Veranstaltung, Content-Texting/PR undVertrieb

So wird sichergestellt, dass die Auszubildenden alle für die Abschlussprüfung notwendigen Inhalte des Berufsbildes kennen und ihnen darüber hinaus breites Fachwissen vermittelt wird.

Damit können sie als Medienkaufleute später vielfältige Tätigkeiten in der Medienbranche übernehmen. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre, bei guten Ergebnissen kann sie auf zweieinhalb oder sogar zwei Jahre verkürzt werden. Die Ausbildung endet mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer.

Je nach Bundesland erhalten Auszubildende Medienkaufleute im ersten Ausbildungsjahr zwischen 714 bis 912 Euro brutto monatlich, im zweiten Lehrjahr, zwischen 833 bis 963 Euro brutto, im dritten Ausbildungsjahr 980 bis 1014 Euro brutto. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung verdienen Medienkaufleute in NRW als Einstiegsgehalt etwa 2000 Euro brutto.

Dankbar für diese Erfahrung

Die Möglichkeit, sich mit den Auszubildenden auszutauschen und über deren Erfahrungen zu reden, habe Katharina besonders gut gefallen. Im abschließenden Gespräch wendet sie sich noch einmal den vier Auszubildenden zu, und bedankt sich bei jedem einzelnen für die interessante Woche im GA.

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