"Breisiger Künstler" Initiative zeigt erstmals ihre Kunst in den Römer-Thermen

BAD BREISIG · Projekt gelungen: Viel freundlicher zeigt sich der Zugang zum Badbereich der Römer-Thermen. Seit 2008 rührig darum bemüht, die Stadt bunter und attraktiver zu machen, bespielt die Initiative "Breisiger Künstler" nüchterne Flure mit Farben, Motiven, schlichtweg vielfältigen Facetten des Lebens. "In einer guten Harmonie setzen die Künstler wieder einen neuen Akzent", lobte Bürgermeister Bernd Weidenbach bei der Ausstellungseröffnung, die vor Besuchern nur so wimmelte.

 Dominant in Blau: Hilla Hildebrand steht vor Neptuns Reich.

Dominant in Blau: Hilla Hildebrand steht vor Neptuns Reich.

Foto: Gausmann

Die 34 Kunstimpulse, hauptsächlich Malerei, kommen von elf der 14 Gruppenmitglieder. Eingangs begrüßen passend zum Ort Walter Buhrs in den Thermen aufgenommene Fotos einer römisch inspirierten Nixe und "Neptuns Reich" von Hilla Hildebrand. Ihr skulpturales großes Bildwerk wirkt über dominantes Blau und kaskadenartig vorspringende Schalen.

Bildhauer Paul Hömmerich hat dagegen ein echtes Becken aus Scheinzypresse gehauen. Markig, dazu überwölbt von einem Geweih, lässt es an ein archaisches Ritualobjekt denken. Keramikkünstlerin Erika Hömmerich steuert mit "Erwachen" fünf mehr oder weniger verborgene Gesichter bei. Da schaut mancher zweimal hin, denn Köpfe wie Verhüllung sind keramischer Natur. Frische transportieren Lisa Leukerts Zitronenbilder, aber auch Doris Angers Meeresimpression, ihr Leuchtturm mitten im Schnee und orangefarben Gräsern sowie Klaus-Peter Püschels lebensbejahende Naturausblicke.

Den Farbzauber eines Korallenriffs der Südsee und andere Wunder der Schöpfung führt Erika Weißenhagen enthusiastisch vor Augen. Gegenpole bilden die gedeckte Komposition von Angelika Lutze und eine ängstliche Frau, welche Annegrete Brix-Schulz festgehalten hat.

Ein einzelnes Bild zieht im Sitzbereich der Kasse die Aufmerksamkeit an: der Kölner Dom, kompakt und geometrisch strukturiert von Klaus Marek. Konzentriert man sich auf die Bausteine, erscheint er als Block. Sieht man auf die Fugen, schält sich rot-blaues Geäder heraus und die Kirche wird doppelt sichtbar, als steinernes Haus und lebendige Wohnstadt Gottes, gebildet durch lauter gutwillige Menschen aus Fleisch und Blut.

Die Ausstellung ist bis 2. Juni geöffnet: montags 10 bis 22 Uhr, dienstags bis freitags 8 bis 22 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 8 bis 20 Uhr.

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