Siegerweine der Winzergenossenschaft In Mayschoß reifen 1,45 Millionen Liter Wein

MAYSCHOSS · Die Mitglieder der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr freuen sich über eine Rekordernte. Sie stellen auch den Sieger der Landesweinprämierung.

Es geht weiter mit den guten Nachrichten für die Winzergenossenschaft (WG) Mayschoß-Altenahr im Jahr ihres 150-jährigen Bestehens. Erkor Landtagspräsident Hendrik Hering die „Edition Ponsart“ zu seinem Präsidentenwein (der GA berichtete), zeichnete in Mainz die Landwirtschaftskammer (LWK) bei der Landesweinprämierung den „2016er Ahr-Spätburgunder XII Trauben, trocken“ zum besten Vertreter aus der Kategorie „Spätburgunder Rotwein trocken“ des gesamten Anbaugebietes aus.

LWK-Präsident Norbert Schindler, Wirtschaftsminister Volker Wissing und die deutsche Weinkönigin Carolin Klöckner überreichten dem Vorstand mit Matthias Baltes und Rudolf Stodden sowie den beiden Kellermeistern Rolf Münster und Astrid Rickert die Urkunde. „Bei 21 Verleihungen stellten wir bereits 13 Mal den Siegerwein“, freute sich Baltes beim Pressegespräch. Nur aus dem Kreis der 5000 goldprämierten Weine des Jahres 2017/2018 wird man zum Wettbewerb der Besten eingeladen, um dann in 18 Kategorien die Top-Weine aus den sechs Anbaugebieten küren zu können. Der Siegerwein ist schon ausverkauft, der Zweitplatzierte, der 18 Monate im Barrique gereifte „2016er Pinot Noir R Spätburgunder trocken“ ist für 20,90 Euro noch zu haben.

Kaum faule Beeren an den Rebstöcken

Das Quartett der WG wartete zudem noch mit dem Erntebericht des Weinjahres 2018 auf. „Die Trauben waren perfekt, wir haben noch nie so gesunde gesehen“, waren sich Vorstand und Kellermeister einig. So ging die Ernte auf 150 Hektar mit 28 Erntetagen – sieben Tage weniger als 2017 trotz größerer Menge – so schnell wie nie von der Hand. Eine Selektion von faulen Beeren war nirgendwo von Nöten.

An einem Tag, an dem von 12 Uhr mittags bis 4.30 Uhr morgens von den Mitgliedern 180.000 Kilogramm Trauben angeliefert wurden, stießen die Mayschosser an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Spitzenwerte lagen beim Spätburgunder bei bis zu 117 Grad Öchsle, beim Riesling 96. „Aber auch alle anderen Rebsorten erzielten teilweise noch nie erreichte Spitzenwerte“, so Münster. Daher sind die Weinmacher mit Blick auf die Qualitäten mehr als zufrieden. „Mit 1,8 Millionen Kilogramm gelesenen Trauben und 1,45 Millionen Liter im Keller haben wir die größte Ernte seit 1992 eingefahren“, ergänzte Rickert.

Aus den restlichen Trauben wird "Nikolauswein"

Hängen gelassen haben die Winzer auf rund 0,4 Hektar Rebfläche Rieslingtrauben, um daraus einen Eiswein oder eine edelsüße Auslese als „Nikolauswein“ zu machen. Schon abgefüllt ist der junge Frühburgunder Weißherbst, dem nun der Blanc de Noir folgt, damit beide im Weihnachtsgeschäft verkauft werden können. Rivaner und Weißburgunder folgen dann im Frühjahr. Die Rotweine 2017/2018 erscheinen dann übers Jahr verteilt, die kräftigsten und dichtesten Spät- und Frühburgunder wahrscheinlich aber erst im Spätsommer. „Auch in anderen Anbaugebieten war die Lese top. Der Gewinner des Wettbewerbs im Verkauf ist am Ende der Kunde“, so Stodden.

Ob der eingelagerten Rekordmenge bleibt Rickert und Münster nun auch Zeit, um ein wenig zu experimentieren und sich an Trends wie „Roter aus Eiskübeln“ zu versuchen. „Leichte Restsüße, eine wohl überlegte Kohlensäure-Dosage: Vielleicht gibt es dafür einen neuen Käuferkreis“, so Münster.

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