Chronologie Immer wieder Streiks bei Lufthansa und ihren Töchtern

Frankfurt/Main · Bei Europas größtem Luftverkehrskonzern Lufthansa hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Streiks gegeben - nicht nur bei den Piloten. Eine Auswahl:

 Der Streik hat die Lufthansa weitgehend lahmgelegt.

Der Streik hat die Lufthansa weitgehend lahmgelegt.

Foto: Arne Dedert

Frühjahr 2001: Flugkapitäne der Lufthansa legen mehrmals die Arbeit nieder. Von dem Premieren-Streik sind mehrere tausend Verbindungen betroffen. Am Ende erstreitet die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihren ersten Tarifvertrag.

Sommer 2008: Das Boden- und Kabinenpersonal der Lufthansa streikt fünf Tage lang. Mehrere hundert Flüge fallen aus. Die Gewerkschaft Verdi und das Unternehmen einigen sich am Ende auf höhere Gehälter.

September 2012: Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo verursacht den bis dahin größten Ausfall an einem einzigen Streiktag in der Geschichte der Lufthansa. Rund 1000 Flüge werden gestrichen, es trifft über 100 000 Passagiere. Beide Seiten beschließen eine Schlichtung.

April 2013: Ein Warnstreik des Bodenpersonals legt den Flugverkehr der Lufthansa in Deutschland fast lahm. Der Airline zufolge sind rund 150 000 Passagiere betroffen. Im Mai verabreden Verdi und der Konzern anschließend gestufte Entgelterhöhungen und einen Kündigungsschutz.

2. bis 4. April 2014: Start einer Streikserie von mittlerweile 13 Runden der Lufthansa-Piloten. Anfangs fallen rund 3800 Flüge aus. Es geht um Übergangsrenten, Gehalt, Altersvorsorge und im Hintergrund auch immer um die Billigtochter Eurowings.

6. Juli 2015: Die Piloten erklären die im Mai begonnene Schlichtung für gescheitert. Drei Wochen später bieten sie Lufthansa Einsparungen von über 400 Millionen Euro an, um Job-Verlagerungen zu verhindern.

8./9. September 2015: 16 Stunden Ausstand auf der Langstrecke sowie am folgenden Tag auch auf den Kurz- und Mittelstrecken. Das Landesarbeitsgericht Hessen erklärt den Ausstand für unrechtmäßig, weil die VC tariffremde Ziele verfolge.

6. November 2015: Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo startet einen einwöchigen Ausstand des Lufthansa-Kabinenpersonals. Der Konflikt wird schließlich vom SPD-Politiker Matthias Platzeck geschlichtet.

27. Oktober 2016: Ufo ruft bei Eurowings und Germanwings das Kabinenpersonal zu einem 24-stündigen Streik auf. Am 22. November legen Ufo-Mitglieder an den Standorten Düsseldorf und Hamburg die Arbeit nieder. Dieser Konflikt dauert ebenfalls an.

23. November 2016: Nachdem Verhandlungen über die Vergütung von rund 5400 Piloten der Kerngesellschaft Lufthansa und der Tochter Germanwings gescheitert sind, ruft die VC erneut zum Streik auf. Die Gewerkschaft fordert - über fünf Jahre - ein Plus von 22 Prozent.

Seit April 2014 sind wegen der Pilotenstreiks fast 9500 Flüge ausgefallen, wovon mehr als eine Million Passagiere betroffen waren.

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