Viele Pluspunkte Gut leben in der Peripherie

Auch das Wohnen außerhalb des Zentrums ist für viele reizvoll:

 Dieses Luftbild zeigt eindrucksvoll die Entwicklung im Neubaugebiet ,,Am Limperichsberg“ in Königswinter-Thomasberg.

Dieses Luftbild zeigt eindrucksvoll die Entwicklung im Neubaugebiet ,,Am Limperichsberg“ in Königswinter-Thomasberg.

Foto: Astrid Hillebrand

Wer derzeit in Bonn und Umgebung nach bezahlbarem Eigentum sucht, landet schnell in Orten wie Bornheim-Merten, Bonn-Vilich/Müldorf oder Königswinter-Heisterbacherrott. ,,Das muss nicht zwangsläufig schlechter sein“, findet Reinhard Doering, Immobilienfachmann und Vorstandmitglied von WIB24, einem Zusammenschluss von Maklern aus der Region Bonn/Rhein-Sieg/Bergisches Land.

Die Gründe für den Blick über Bonns Stadtgrenzen hinaus sind vielfältig und variieren je nach Alter oder familiärer Situation: Junge Familien möchten den Garten vor der eigenen Haustür haben und suchen das überschaubare soziale Umfeld für die Heranwachsenden, ältere Menschen schätzen die Ruhe, das geringere Verkehrsaufkommen und die fußnahen Wege zum Bäcker oder Hausarzt.

Weiteres unschlagbares Argument für das Leben draußen: der Preis. Dem kann auch der Fachmann nur zustimmen, denn "Neubaugebiete in der Stadt finden sich so gut wie gar nicht. Das ist verständlich, wenn man von 180 Euro pro Quadratmeter in Thomasberg und Preisen von 400 Euro pro Quadratmeter in Bonn ausgeht“. Da ist dann auch noch das für die ,,Taxi-Mama-Fahrten“ notwendige Auto drin, das auf dem Land häufig unverzichtbar ist.

Wer auf dem Land wohnt, nimmt die von Stadtbewohnern gern erwähnten Pluspunkte wie die Kneipe um die Ecke, auch abendliche Kulturveranstaltungen mit Bus und Bahn gut erreichen zu können und sämtliche Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen, offensichtlich als weniger wichtig wahr.

Kinder, Eltern und Senioren schätzen da mehr die Möglichkeit, in kurzer Zeit im Wald zu sein, neben den als sehr positiv empfunden sozialen Argumenten. So fand eine Studie der Deutschen Bank heraus, dass 75 Prozent der Landbewohner glauben, ihr soziales Netz bewahre sie auch im Alter vor Einsamkeit.

„Die Bewegung auf dem Wohnungsmarkt ist viel stärker als früher, als häufig drei Generationen in einem Haus wohnten“, hat Doering festgestellt. Um die Zukunft im Umland macht er sich deshalb aber keine Sorgen, denn rüstige ältere Mitbürger suchen die Nähe zu Mittelzentren wie Bad Honnef, die mit Busbahnhof und guter Versorgung punkten können.

Aktuelles Beispiel ist der Park Lichtenberg in Königswinter-Oberpleis. Barrierefreie Wohneinheiten mit Balkon und Aufzügen bis zur Tiefgarage, aufgrund ihrer Größe auch im Alter gut zu pflegen und komfortabel zu bewohnen, lockten viele Senioren, die nicht zu dezentral leben möchten und auch im Alter noch die fußläufige Erreichbarkeit von Geldinstituten, Supermarkt und mehr suchen. (ah)

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