Gericht in Ägypten verschiebt Anhörung zur neuen Verfassung

Kairo · Der Machtkampf des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi mit der Justiz geht in eine neue Runde. Das oberste Verfassungsgericht verschob eine Anhörung, die zur Auflösung der von Islamisten beherrschten Verfassungsgebenden Versammlung sowie des Oberhauses im Parlament hätte führen können.

Zuvor hatten islamistische Demonstranten das Gebäude umstellt. Wie die ägyptische Zeitung "Al-Ahram" in ihrer Online-Ausgebe berichtete, wurde kein neuer Anhörungstermin genannt. Das Gericht kündigte aber eine Erklärung an.

Der Streit um die neue ägyptische Verfassung hat in der vergangenen Woche zu landesweiten Massenprotesten geführt. Die verfassungsgebende Versammlung, die vor wenigen Tagen den Entwurf für das künftige Grundgesetz beschlossen hat, ist wegen der dominanten Rolle von Muslimbrüdern und Salafisten in dem Gremium höchst umstritten. Viele liberale Ägypter und die Mehrheit der Christen sehen sich darin nicht ausreichend repräsentiert. Am 15. Dezember soll bei einem Referendum über die neue Verfassung entschieden werden.

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