Junggesellen in Löhndorf Gemeinschaft besteht bereits seit 260 Jahren

LÖHNDORF · Man bezeichnet ihn gern als den Methusalem unter den Junggesellenvereinen: Mit einem großen Bahnhof im Festzelt feierte der Junggesellenverein Sankt Georg in Löhndorf sein 260-jähriges Bestehen.

 Tradition: Jedes Jahr gibt es eine neue Kerze. Rechts: Landrat Jürgen Pföhler.

Tradition: Jedes Jahr gibt es eine neue Kerze. Rechts: Landrat Jürgen Pföhler.

Foto: Martin Gausmann

Die Löhndorfer Hagestolze sind der älteste Verein des Ortes und einer der ältesten Junggesellenvereine im Rheinland. "Unser Verein wurde auch in den Wirren des 20. Jahrhunderts nie aufgelöst", brachte es der heutige Präsident Christoph Münch auf den Punkt.

"Wir sind ein zentraler Bestandteil der gut funktionieren Dorfgemeinschaft", spiegelte er auch das Selbstbewusstsein der Junggesellen wider. Die Geburtstagskinder hatten in Löhndorf viel Arbeit in die Vorbereitungen des nicht alltäglichen Festes steckt. Der Festausschuss mit Sebastian Nelles, Christoph Münch, Jonas Thiem, Phillip Schmickler, Björn Schröder und Sven Krupp hatte perfekt geplant. Ergebnis: eine Festschrift und eine überaus beeindruckende Ausstellung im Dachgeschoss der Alten Schule, die die Geschichte des Vereins aufzeichnet.

Die Laudatio auf die Geburtstagskinder hielt Landrat Jürgen Pföhler: "In der Vereinsdatenbank der Kreisverwaltung sind rund 90 Junggesellenvereine eingetragen. Das bedeutet rein statistisch, dass in fast jedem Ort des Kreises ein Junggesellenverein aktiv ist", betonte der Landrat die große Verankerung des Brauchtums in der Region. "Das Junggesellentum ist ein unbezahlbarer Bestandteil funktionierender Gemeinschaften", so Pföhler weiter.

"Der Verein ist vielfältig mit der gesamten Dorfgemeinschaft verflochten", gratulierte Sinzigs Beigeordneter Gunter Windheuser. Glückwünsche gab es auch von Löhndorfs Ortsvorsteher Friedhelm Münch. Er ist übrigens Insider, war er doch in seiner Jugend selbst Präsident der Junggesellen. Mit seinem Geburtstagsgeschenk ging er tief in die Geschichte der Junggesellen hinein.

Denn die ältesten Zeugnisse belegen, dass der Verein seit seiner Gründung in jedem Jahr eine Kerze für die Pfarrkirche stiftete. Just eine solche 14,5 Pfund schwere Kerze mit dem Wappen der Junggesellen schenkte Münch dem Geburtstagskind.

Begonnen hatten die Feierlichkeiten mit einer Messe und einem Festzug. Am Abend gab es im Festzelt Tanzmusik.

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