Fernsehen zieht Vorschulkinder stark an

Stuttgart · Schon im Vorschulalter nutzen Kinder regelmäßig Medien wie Fernseher oder Computerspiele. Vor allem bei den Vier- bis Fünfjährigen sind diese Medien im Alltag sehr präsent.

 Viele Vier- bis Fünfjährige können aufs Fernsehen nicht verzichten. Foto: Patrick

Viele Vier- bis Fünfjährige können aufs Fernsehen nicht verzichten. Foto: Patrick

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Die aktuelle KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zeigt, dass das Fernsehen im Alltag von Vorschulkindern einen festen Platz einnimmt. Zum ersten Mal wurden dabei Erwachsene zum Medienverhalten ihrer Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren befragt. Den Daten zufolge verbringen Kinder ihre Zeit zwar am häufigsten mit spielen (drinnen 89 Prozent, draußen 67 Prozent). Das Fernsehen (47 Prozent) liegt aber schon knapp vor Büchern (45 Prozent).

Computer- und Onlinespiele sind für die Zwei- bis Dreijährigen noch unbedeutend (3 Prozent), im Alter von vier bis fünf verbringt aber schon ein Viertel der Kinder mindestens einmal wöchentlich Zeit damit (24 Prozent).

Danach gefragt, auf was ihr Kind am wenigsten verzichten kann, nannten nur 22 Prozent der Eltern von Zwei- bis Dreijährigen das Fernsehen. Dieses Bild dreht sich bei den Vier- bis Fünfjährigen komplett: In dieser Altersgruppe wird dem Fernsehen mit 54 Prozent die höchste Bindungskraft zugeschrieben. Bücher vermissen die älteren Kinder den Eltern zufolge nur noch zu einem Viertel (26 Prozent). Bei den Zwei- bis Dreijährigen sagten dagegen noch mehr als doppelt so viele, dass ihr Kind nicht auf Bücher verzichten könne (62 Prozent).

Im Schnitt verbringen die Vier-bis Fünfjährigen knapp eine Stunde täglich vor der Mattscheibe (55 Minuten). Bei den Zwei- bis Dreijährigen ist es eine halbe Stunde. In den meisten Fällen wird das Fernsehgerät aber nur zu bestimmten Sendungen eingeschaltet (71 Prozent). Ein gutes Viertel (27 Prozent) schaltet den Fernseher für die Kinder aber einfach nur so an.

Internetzugang vom Fernseher sperrenComputer, Smartphone und Tablet sind in vielen Haushalten nicht mehr die einzigen Geräte mit Internetzugang. Auch viele moderne Fernseher können als sogenannte Smart-TVs inzwischen ins Netz gehen. Kinder könnten hier leicht auf unpassende Inhalte stoßen, warnt die Intitiative "Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht". Über den Fernseher haben Sie zum Beispiel Zugriff auf YouTube und andere Videoplattformen ohne strenge Jugendschutzrichtlinien.

Bei den meisten Fernsehern können Eltern den Internetzugang oder Teile davon, zum Beispiel den Browser, aber mit einem PIN-Code sperren. Wie das genau funktioniert, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. In der Regel hilft in diesem Fall ein Blick ins Handbuch.

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