Fahrpreise in Bonn am oberen Rand

Zum Bericht "Höhere Fahrpreise in der Region - Tickets im Verkehrsverbund Rhein-Sieg kosten ab Januar im Schnitt 3,6 Prozent mehr" vom 22. November

 Der Verkehrsverbund in der Kritik: Sind Bus und Bahn und Bonn zu teuer?

Der Verkehrsverbund in der Kritik: Sind Bus und Bahn und Bonn zu teuer?

Foto: Lannert

Es ist immer wieder schön, wie kreativ der Verkehrsverbund wird, wenn er seine Ticketpreise erhöht und diese unverschämten Preise zu begründen versucht. Ich fahre viel in Deutschland mit Bus und Bahn und weiß, dass der VRS an der oberen Grenze liegt, falls er sie nicht schon darstellt. Ganz abgesehen davon, dass Erhöhungen in diesem Bereich die Lohnsteigerung bei keiner Bevölkerungsgruppe (vielleicht einmal abgesehen von Lokführern und Fluglotsen) hergibt, sind auch die Vergleiche mit Bremen und Hamburg hinkend. In Bremen (durchaus vergleichbar mit Bonn) kostet ein Viererticket im Stadtbereich momentan 8,40 (nicht 9,70 wie hier), der Prozentvergleich ist bei der günstigeren Ausgangslage in Bremen zusätzlich verfälschend. Außerdem gilt das Ticket dort drei Stunden, und man darf damit die erste Stunde kreuz und quer fahren, was in Bonn nicht erlaubt ist.

In Hamburg ist die Vergleichbarkeit gar nicht gegeben, da die Ringe ein anderes Konzept als die Stadtgrenzen im VRS stellen und es Viererkarten nicht gibt. Seltsam überhaupt der Vergleich mit diesen beiden Städten. Geben die anderen Städte diese Preissteigerung nicht her, so dass man sich unbedingt mit Hamburg und Bremen vergleichen muss? Wenn schon Vergleich, dann doch mit Städten ähnlicher Größenordnung wie Karlsruhe (Einzelfahrschein in der Stadt: 2,30 Euro), Osnabrück (2,40 Euro, vier Fahrten 9,10 Euro), Bochum (VRR: 2,50 Euro, vier Fahrten neun Euro), Nürnberg (2,50 Euro, fünf Fahrten 11,30 Euro). Wie gesagt, alle billiger als in Bonn! Aber hier meint man ja, den Bürger für dumm verkaufen zu müssen.

Heike Horn, Bonn

In seltener Einfallslosigkeit erhöhen die Stadtwerke Jahr für Jahr die Fahrpreise, und auch das für kleinere Städte ungerechte Wabensystem wird nicht angetastet. Und nirgends regt sich Widerstand. Wenn es Jahr für Jahr so weitergeht, rate ich den Kommunalpolitikern, schnellstens mit der Planung weiterer Autobrücken über Rhein und Sieg zu beginnen! Die reine betriebswirtschaftliche Kostenbrille ist zu kurzsichtig angesichts der volkswirtschaftlichen Umweltschäden durch noch mehr Autoverkehr. Wann siegt die volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung endlich über betriebswirtschaftliche Engstirnigkeit?

Horst Opolka, Sankt Augustin

Diese Woche informierten mich die Stadtwerke Bonn über die Umstellung auf das europaweit einheitliche SEPA-Basis-Lastschriftenverfahren. Ich wollte den Brief schon ins Altpapier legen, als ich auf der Rückseite weitere Details zur Abbuchung in besondere Fällen (Verlust des Chiptickets) sowie unten auf der Rückseite die Ankündigung einer Preiserhöhung las.

117,52 Euro für ein Großkunden-Ticket (VRS 56,80 Euro + ÜT VRR 59,90 Euro + 0,82 Bearbeitungsgebühr) statt bisher 106,18 Euro. Das sind gut zehn Prozent mehr und möglichst unauffällig mitgeteilt. Ich unterstütze nicht Forderungen der FDP, Stadtwerke zu privatisieren, finde sie aber bei so einem Verhalten und den regelmäßigen Preiserhöhungen nachvollziehbar.

W. Reichenbecher, Krefeld

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