Kommission lobt Dernau Experten des Landes besichtigen das Weindorf

DERNAU · Zum Dernauer Weinfestzug scheint immer die Sonne. Am Dienstag musste der Ort der Landeskommission vom Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" bei Regenwetter seine Qualitäten darlegen. Das gelang mit Bravour.

 Die Juroren und Dernauer Bürger am Dienstagmorgen beim Rundgang vor dem alten Bahnhof.

Die Juroren und Dernauer Bürger am Dienstagmorgen beim Rundgang vor dem alten Bahnhof.

Foto: Martin Gausmann

"Schwierige Aufgaben wie Kunst, Kultur, Weinbau und Baugestaltung in Einklang zu bringen, sind gut gelöst", hieß es abschließend.

"Sie haben die Messlatte für die Bewertung der übrigen Orte sehr hoch gelegt, Ihr Dorf hat Zukunft", sagte Kommissionsleiter Thomas Weyrich und nannte den Termin für die Preisverleihung in Kaiserslautern: Freitag, der 13. November. Er hatte nur wenige Anregungen: Neuauflage des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde und Verbesserung der Internetpräsentation der Gemeinde: "Sie sollten Ihre schönen Weinköniginnen sprechen lassen."

"Weinbergsbrachen und Trockenmauern besser vermarkten und noch mehr Bruchsteinmauern freistellen", war ein weiterer Ratschlag aus der Kommission. In den alten Tunneln könnten Fledermäuse angesiedelt werden.

Dernau war die zweite Station im Landeswettbewerb in der Sonderklasse. In den kommenden Wochen will die Kommission neun weitere Orte besuchen. Nach einer Bustour durch die Außenbezirke wie den Krausberg mit seiner Hütte, den Aussichtspunkt am Sonderberg und den Sportplatz hatte die Kommission sich zu Fuß auf den Weg gemacht.

Begleitet wurde sie von Mitgliedern des Gemeinderats, der Vereine, des Kreises und von Bürgern. Dabei waren auch VG-Bürgermeister Achim Haag und Weinkönigin Julia Bell. Die Dernauer Beigeordnete Elke Surges und Ingrid Näkel-Surges vom Verkehrsverein präsentierten im Hof der Dagernova eine Bilddokumentation.

Es ging zum alten Pfarrhaus, das zu einem Begegnungszentrum umgestaltet worden ist, und zum Jugendtreff. Interesse fand die in einem einfachen Barockstil erhaltene Kirche. Im Haus der Kunstakademie Altenahr informierte Künstlerin Marcela di Blasi über die Arbeit der Akademie, die ein gemeinnütziger Verein ist und durch Ausstellungen und Malkurse Publikum ins Dorf bringt.

Im Weinhaus "Hofgarten" besichtigten die Juroren den neu überdachten Innenhof, im Weingut Volker Riske ging's um den Generationenwechsel. Näkel-Surges berichtete, dass sich jährlich zehn bis zwölf junge Menschen für den Weinbau als Beruf entscheiden: "Darauf sind wir stolz."

Der von den Wanderfreunden neu gestaltete Dorfplatz wurde besichtigt wie auch der Platz Op de Kier. Als Beispiele für private Initiativen präsentierten die Dernauer das von Künstlerin Gudrun Näkel sanierte uralte Haus. Dort befinden sich ihr Atelier und eine Ferienwohnung.

Der privat sanierte Bahnhof wurde ins Licht gerückt wie auch die vor Jahren als beste in Rheinland-Pfalz gekürte Straußwirtschaft Kreuzberg. Beachtung fand die allzeit verfügbare Videopräsentation über das Arbeitsjahr im Weinbau im Weingut Schlosshof. Mit Interesse informierte sich die Jury über die Pläne zur Umgestaltung des Weinfestplatzes.

Nach dem Rundgang lobten Jury-Mitglieder die gute Einbindung des Dorfes in die Landschaft, die vielen Wanderwege und Obstgärten. Beeindruckt zeigten sie sich von gepflegten Innenhöfen und musterhaften Bauerngärten sowie der Vielfalt von Baumsorten im öffentlichen Raum.

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