Es fehlt der Raum für Vögel und Insekten

Zum Artikel "Die grüne Oase soll keine Mühe machen", erschienen am 20./21. September

Schotterbeete, Betonplatten, Mulchflächen und Rasen sind bevorzugte Gestaltungselemente des heutigen Gartenbesitzers. "Das ganz Natürliche, Hecken oder Ähnliches, ist kaum noch gewünscht", so ein Fachmann aus dem Landschaftsbau. Grund: Ein Garten soll pflegeleicht sein, denn der moderne Grundbesitzer hat keine Zeit. Ein Gang durch hiesige Neubaugebiete bestätigt diesen Trend: Heckenneupflanzungen mit einheimischen Gehölzen sieht man selten, graue Schotterflächen, Abgrenzungen durch Steine in Gitterboxen dagegen immer häufiger.

Da Gartenbesitzer kaum Zeit haben, werden sie zunehmend ausbleibendes Vogelgezwitscher und Insektenflug wohl nicht vermissen. Wo sollten Vögel noch brüten, wo Kleintiere und Insekten Nahrung und Deckung in diesen "Schau"-Gärten finden?

Haus- und Gartenbesitzer beanspruchen Naturraum mit allen ehemals vorhandenen Lebensformen. Da sollte es selbstverständlich sein, durch Anlage eines möglichst natürlichen Gartens etwas zurückzugeben. Ein naturnaher Garten muss nicht viel Arbeit machen. Er reguliert sich weitgehend selbst. Wem das zu viel Aufwand ist, der ist vielleicht besser in einer gartenfreien Eigentumswohnung aufgehoben.

Birte Kümpel, Wachtberg

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