Entführungsopfer

Ein Bornheimer Schaf entkommt nur knapp dem Schlachter

Entführungsopfer
Foto: Wolfgang Henry

Bornheim. Die äußerst tierische Geschichte von den zwei schwarzen und dem weißen Schaf sorgte Anfang Dezember für Gesprächsstoff an den Bornheimer Theken. Zwei Rumänen waren mit einer ungewöhnlichen Fracht von der Polizei auf der A 3 bei Köln gestoppt worden. Denn da sie in Schlangenlinie fuhren, waren die zwei schwarzen Schafe aufgefallen.

Die Polizei hatte aufgepasst wie ein Luchs. Ein Beamter bewies Adleraugen und entdeckte im gestoppten Wagen eine Decke, die sich langsam bewegte. Da Decken soetwas nicht unbedingt von allein tun, hob er sie an und fand darunter ein gefesseltes Schaf. Das war in Brenig entführt und für den Transport zum Schlachter nach Rumänien gefesselt worden. Die Tierrettung der Feuerwehr befreite das wollige Tier und päppelte es wieder auf.

Der Fahrer des Wagens - übrigens kräftig angetrunken - gab an, das Tier auf einem Flohmarkt gekauft zu haben. Über die Marke im Ohr wurde das Schaf aber identifiziert und konnte einer Breniger Züchterin zugeordnet werden. Das Happyend für das Ovis orientalis aries, wie schon der Lateiner das Hausschaf nannte, folgte recht schnell.

Die Eigentümerin, die sich schon die Augen nach dem zotteligen Kerlchen ausgeweint hatte, konnte ihre Tränen trocknen. Und das Opfer des gemeinen Kidnappings strahlend im Tierheim abholen. Jetzt ist das Schaf wieder auf seiner Weide, hat das Abenteuer gut überstanden und seinen Artgenossen sicherlich viel erzählt. Die schwarzen Schafe haben sich vor dem strengen Gericht zu verantworten und werden sich hoffentlich überlegen, noch einmal harmlose Vierbeiner zu entführen.

Werner Meyer

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