Einsturz des Stadtarchivs: Ende der Ermittlungen in Sicht

Köln · Gut acht Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs ist ein Ende der Ermittlungen in Sicht. "Wir warten nur noch auf ein Sachverständigen-Gutachten, von dessen Ergebnis unsere Abschlussentscheidung abhängen wird", sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Es herrsche ein gewisser Zeitdruck: Am 2. März 2019 endet die Zehnjahresfrist. "Wenn es bis zu diesem Tag kein erstinstanzliches Urteil gibt, verjährt das Ganze." Beim Einsturz des Stadtarchivs am 3. März 2009 waren zwei Anwohner ums Leben gekommen.

 Kölner Stadtarchiv nach seinem Einsturz.

Kölner Stadtarchiv nach seinem Einsturz.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angaben des Sprechers wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung weiterhin gegen 94 Beschuldigte. Es wird angenommen, dass Bauarbeiten für eine neue U-Bahnhaltestelle zu dem Unglück führten.

Nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" (Mittwoch) stützt das erwartete Gutachten die bisherige Annahme der Staatsanwaltschaft. Demnach soll ein Baufehler dazu geführt haben, dass Wasser seitlich in die Tunnelwand eindringen und so dem Archiv den Boden entziehen konnte. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, er könne zum Inhalt des Gutachtens keine Angaben machen: "Es liegt uns noch nicht vor."

Die Baufirmen gehen dagegen von einem hydraulischen Grundbruch aus, wonach Wasser und Erdreich ohne menschliches Verschulden durch die Bausohle in die Grube eingedrungen seien.

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