Jahnwiese in Sinzig Ein Lebensmittelmarkt ist nicht gewünscht

SINZIG · Stadtentwicklung, so die Grünen, finde in Sinzig nicht statt. "Wo wollen wir mit der Stadt hin?" fragten sie in einer gut besuchten Veranstaltung zum Thema "Stadtplanung" im Sinziger Schloss.

 Weiter in der Diskussion: die Bebauung der Jahnwiese.

Weiter in der Diskussion: die Bebauung der Jahnwiese.

Foto: Martin Gausmann

An einem Konzept mangele es, ein großer Rahmen fehle. Dies werde besonders bei der geplanten Bebauung der Jahnwiese deutlich. Bekanntlich gibt es die Überlegung, dort einen großen Edeka-Markt nebst Feuerwache zu bauen. Für die Grünen ein aberwitziger Gedanke.

"Da gehört keine Feuerwache hin. Mit der Fläche muss man sorgsam umgehen", hieß es am Freitagabend im gleich neben der Wiese gelegenen Schloss. Die beabsichtigte Bebauung habe mit Qualität, mit Baukultur, mit Nachhaltigkeit rein gar nichts zu tun. "Es gibt keine ökologische, soziokulturelle oder funktionelle Qualität", stellten die Grünen klar. Das Vorhaben sei weder impulsgebend, innovativ noch interessant. Diese Kriterien müssten jedoch bei einer Bebauung des "Filetgrundstückes" erfüllt werden.

Völlig unverständlich sei die Absicht, den Bau eines Lebensmittelmarktes auf dem Areal zuzulassen. Angesichts der längst vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten könne kein Bedarf für einen Supermarkt dieser Größenordnung erkannt werden.

Landtagsabgeordneter Andreas Hartenfels bestätigte die Grünen-Position: "Bedingt durch die demografische Entwicklung wird die Bevölkerungszahl auch in Sinzig abnehmen, die Kaufkraft wird weniger, der zu verteilende Kuchen kleiner."

Auch könne kein Sinn darin gesehen werden, wenn Kommunen bemüht seien, einer benachbarten Gemeinde Kaufkraft abzugraben. Sinzig habe in den vergangenen zehn Jahren vier Prozent seiner Einwohner verloren, der Gebäudebestand hingegen sei gewachsen. Die Folge: Leerstände drohten.

Für die Jahnwiese könne man sich höchstens den Bau einer Versammlungsstätte, generationenübergreifendes Wohnen, ein Café, eine Bibliothek oder einen Park mit Wasserfläche vorstellen. Die Bürger sollten zudem bestimmen, wie das Grundstück in Zukunft genutzt werde.

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