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Arbeitgeber und Gewerkschaften streiten über künftigen Mindestlohn

Berlin (dpa) - Arbeitgeber und CDU-Politiker machen Front gegen eine starke Erhöhung des Mindestlohns. Gewerkschaften, SPD und Linke pochen hingegen darauf, die Möglichkeiten für eine Erhöhung breit auszunutzen. Damit spitzt sich drei Wochen vor der Ende Juni anstehenden Entscheidung in der Mindestlohnkommission der Streit um die künftige Höhe der Lohnuntergrenze zu. Strittig ist, ob die jüngsten Tarifabschlüsse für die Metall- und Elektroindustrie sowie für den öffentlichen Dienst bei der Festlegung berücksichtigt werden sollen. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell sagte am Donnerstag in Berlin: "Die Gewerkschaften erwarten, dass die Tarifverträge, die bereits abgeschlossen wurden und dieses Jahr zur Wirkung kommen, mit in die Berechnung kommen." Es könne nicht sein, dass die Erhöhung nur deswegen nicht besser ausfalle, weil die Auszahlung der Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst sich verzögere.

Ölpreise drehen nach mehrmonatigen Höchstständen ins Minus

New York/London/Wien (dpa) - Die Klettertour der Ölpreise hat am Donnerstag zumindest vorerst ein Ende gefunden. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 51,89 US-Dollar und damit 62 Cent weniger als am Vortag. Für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli mussten 50,75 Dollar gezahlt werden und damit 45 Cent weniger als am Vortag. Zuvor hatte der Brent-Preis am Donnerstag den höchsten Stand seit Oktober 2015 bei 52,86 Dollar erreicht. Der WTI-Preis war zwischenzeitlich mit 51,67 Dollar so teuer wie zuletzt im Juli 2015. Experten des Bankhauses Metzler sahen in dem jüngsten Preisrückgang eine Gegenbewegung zu den schnellen Zuwächsen zuvor. Die Aufwärtsbewegung im Vorfeld sei durch massive Fondskäufe mitverursacht worden, schrieben die Analysten. Wesentlicher Treiber sei dabei der Anlagenotstand angesichts extrem niedriger Zinsen. Auch Hedgefonds hätten zuletzt kräftig am Ölmarkt mitgemischt.

Aufsichtsrat plant Spitzentreffen zu Brandschutz am Flughafen BER

Berlin (dpa) - Eine Spitzenrunde mit Vertretern von Regierungen, Behörden, Deutscher Bahn und Betreibern soll die Probleme beim Brandschutz im künftigen Hauptstadtflughafen angehen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Aufsichtsratschef werde zu einem solchen Treffen noch im Juni einladen, kündigte Müllers Flughafen-Koordinator Engelbert Lütke Daldrup in der "Berliner Zeitung" (Donnerstag) an. Er kritisierte zugleich die Genehmigungsbehörden für den Flughafen. Im Terminalgeschoss über dem unterirdischen Flughafenbahnhof ist bislang nicht sichergestellt, dass Rauch ordentlich abzieht, wenn es brennt. Die Verantwortlichen hatten das Problem jahrelang nicht beachtet, nun verzögert es Baugenehmigungen, von denen die geplante Eröffnung des Flughafens im zweiten Halbjahr 2017 abhängt.

Integration der Bremer Landesbank in die NordLB zeichnet sich ab

Hannover (dpa) - Die in Schieflage geratene Bremer Landesbank (BLB) dürfte künftig stärker in die deutlich größere NordLB in Hannover integriert werden. Die NordLB ist bereits BLB-Mehrheitseigner. Nach einer vertraulichen Sitzung des Haushaltsauschusses des niedersächsischen Landtags am Donnerstag betonte der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD): "Eine Verschiebung von Anteilen an der Bremer Landesbank wird unzweifelhaft notwendig sein." Bisher hält die landeseigene Norddeutsche Landesbank (NordLB) 55 Prozent der Anteile an der BLB, bei der wegen fauler Kredite bei Schiffsfinanzierungen eine Finanzierungslücke droht.

Staatsanwaltschaft: Gelöschte VW-Daten erschweren Ermittlungen nicht

Braunschweig (dpa) - Die bei Volkswagen kurz vor dem Auffliegen der Abgas-Affäre verschwundenen Daten sind laut Staatsanwaltschaft bisher kein Hindernis für die Strafverfolgung. "Wir sind im Moment relativ hoffnungsfroh, dass das unsere Ermittlungen nicht erschweren wird", sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe am Donnerstag. "Wir gehen im Moment davon aus, dass wir keinen maßgeblichen Verlust erlitten haben." Die Dimension des Datenverlustes lasse sich unter anderem daher abschätzen, dass ein Teil der Informationen inzwischen zurückgegeben worden sei. Ziehe sagte, Zeugenaussagen und eigene Ermittlungsergebnisse hätten die Datenlöschung zutage gefördert. Als Ergebnis leitete die Behörde gegen einen VW-Mitarbeiter ein neues Ermittlungsverfahren ein. Dabei geht es um den Anfangsverdacht der Urkundenunterdrückung und der versuchten Strafvereitelung.

Studie: Bundesbürger fordern mehr Einsatz von Groß-Unternehmen

Gütersloh (dpa) - Die Bundesbürger trauen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen zu, Gutes für die Gesellschaft zu bewirken. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung. Für die Befragten ist dabei entscheidend, wie die Unternehmen ihre Mitarbeiter behandeln (62 Prozent), Ethik-Regeln einhalten (49) und sich für Umwelt- und Naturschutz einsetzen (46 Prozent). Zwei Drittel würden Produkte oder Dienstleistungen eher von Unternehmen kaufen, die sich nachweislich für die Lösung von gesellschaftlichen Problemen einsetzen. Ganz unten in der Gunst der Bundesbürger stehen dabei laut Studie börsennotierte Firmen. Nur knapp ein Drittel traut ihnen zu, Gutes für die Gesellschaft zu tun. Bei Familienunternehmen sind es mehr als zwei Drittel.

Reiche gönnen sich wieder mehr

München (dpa) - Reiche Amerikaner und junge kaufkräftige Kunden in den Schwellenländern kurbeln die Nachfrage nach Luxusgütern an. Weltweit sei die Nachfrage nach teuren Autos, Möbeln, Luxushotels, Kunst, Schmuck, Feinkost oder Luxuskreuzfahrten im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf über 1000 Milliarden Euro Umsatz gewachsen, teilte die Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) in ihrem am Donnerstag in München veröffentlichten "Luxury Business Report 2016" mit. Zwar sank die Nachfrage nach Luxusgütern in China und Russland, aber in Japan und anderen asiatischen Ländern nahm sie Fahrt auf. Außerdem habe "die Wiederbelebung des amerikanischen Luxusmarktes" entscheidend zum Wachstum beigetragen.

33 Millionen vermeintliche Twitter-Zugangsdaten im Netz aufgetaucht

Berlin (dpa) - Im Internet kursieren derzeit Millionen von Nutzerdaten aus Jahre alten Angriffen auf Netzwerke wie MySpace, Tumblr und LinkedIn: Nun soll auch ein Datensatz mit fast 33 Millionen Einträgen von Twitter aufgetaucht sein. Laut einem Bericht des Technologie-Blogs "TechCrunch" handelt es sich dabei um Nutzernamen, Passwörter im Klartext und E-Mail-Adressen der Anwender. Hacker sollen die Daten demach vermutlich nicht durch einen Angriff auf Twitter selbst abgefangen haben, sondern mit einer Schadsoftware direkt bei den betroffenen Nutzern. "Wir sind sicher, dass diese Nutzernamen und Anmeldedaten nicht aus einem Datenleck bei Twitter stammen - unsere Systeme wurden nicht durchbrochen", teilte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag mit. Das betonte auch der Sicherheitschef des Unternehmens, Michael Coates, auf Twitter. Außerdem speichere Twitter die Passwörter verschlüsselt ab.

Dax rutscht ab Richtung 10 000 Punkte

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag deutlich verloren. Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 1,51 Prozent tiefer bei 10 063,07 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor vor diesem Hintergrund am Donnerstag 1,02 Prozent auf 20 612,47 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gab um 1,07 Prozent nach auf 1680,27 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,05 Prozent auf 2987,93 Zähler bergab. Der Kurs des Euro fiel: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1343 (Mittwoch: 1,1378) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8816 (0,8789) Euro.

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