Umstrittene Fußbekleidung Die Rückkehr der weißen Socke

BONN · Weiße Socken galten eigentlich als ausgestorben - jetzt feiern sie ihr Comeback. Insbesondere junge Männer kleiden sich auf einmal mit dem umstrittenen Modestück.

 Hingucker oder zum Wegsehen? Weiße Socken sind umstritten.

Hingucker oder zum Wegsehen? Weiße Socken sind umstritten.

Foto: dpa

Eigentlich galten sie fast als ausgestorben. Nur Tennisspieler trugen sie noch gelegentlich. Generationen von Frauen haben versucht, Männern die Kombination aus Sandale, kurzer Hose und weißer Socke ausreden. Sie waren das Erkennungszeichen eines schlechten Geschmacks. Modisch kamen weiße Socken gleich nach Handgelenkstäschchen und Hemd mit kurzem Arm.

Plötzlich sind sie wieder da. Die verheerende Rückkehr der weißen Socke ist bei Menschen unter 30 zu beobachten. Besonders gerne getragen von ganz jungen Männern. Die Socken schauen in der kalten Jahreszeit unter Hosen hervor, die aufgekrempelt oder am Knöchel hochgerollt werden. Gerne haben sie ein Motiv am oberen Rand. Doch die lustige Kirsche, die einzelne Fritte oder der Schriftzug wird meist nur im Freundeskreis gezeigt – zu intim.

Wie in der Mode üblich gibt es die Fußbekleidung als Original und Nachahmung: Während die Nachahmung im gut sortierten Handel für Jungmenschenbedarf für wenige Euro zu finden ist, kostest ein Paar der Originale 80 Euro. Verschiedene Schuharten sind dazu möglich – Hauptsache man sieht sie. Ein bißchen Mut erfordert auch in wärmeren Monaten die weiße Socke zur Adilette. Einschlägige Bloggerinnen raten: Socken zum Rock sind total modern.

Oft kombinieren junge Herrschaften die weißen Socken auch zur schwarzen Trainingshose. Die darf dann keinesfalls aus Baumwolle, sondern nur aus Polyester sein. Das Ganze haben Modegurus zum Fitnesslook Athleisure gekürt. Karl Lagerfeld bleibt in dieser Szene ungehört: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“

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