Die Risiken sind unüberschaubar

Zum Bericht "Militär und Politik - Merkel besucht deutsche Soldaten in der Türkei und trifft Ministerpräsident Erdogan" vom 25. Februar

Es ist gut, dass die Bundeskanzlerin in der Türkei nochmals ihre Skepsis gegenüber einem Beitritt der Türkei zur EU zum Ausdruck gebracht hat. Die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen des Landes dürfen nicht den Blick dafür verstellen, dass die Türkei kein Gewinn für die EU wäre, sondern das Gegenteil.

Die Ostgrenze der Türkei würde zur Ostgrenze der EU. Damit wäre die EU Nachbar der Krisengebiete des Nahen Ostens und des Kaukasus mit allen damit verbundenen Folgen für die Sicherheit der EU. Zweitens: Die Freizügigkeit in der EU würde zu einer weiter massiv steigenden Zuwanderung aus der Türkei führen.

Wir haben immer noch große Integrationsprobleme in Deutschland mit dieser Gruppe und bekommen jetzt auch noch welche mit der Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien. Das können unsere Städte und Gemeinden nicht verkraften.

Die Folgen eines türkischen Beitritts für die Handlungsfähigkeit der EU-Institutionen werden in der Öffentlichkeit überhaupt nicht diskutiert. Es ist bereits jetzt schwer genug, alle 27 und bald 28 Länder zu einstimmigen Beschlüssen zu bewegen.

Dr. Karl-Heinz Lamberty, Swisttal

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort