Konflikte Die offiziellen und inoffiziellen Atommächte

Den Haag · Offiziell gibt es nur fünf Atommächte: die UN-Vetomächte USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China. Doch es gilt als sicher, dass auch Nordkorea, Indien, Pakistan und Israel Kernwaffen besitzen.

 Russische Atomrakete vom Typ Topol-M.

Russische Atomrakete vom Typ Topol-M.

Foto:  Yuri Kochetkov/Archiv

Die mit Abstand größten Atomwaffenarsenale haben nach Angaben der Federation of American Scientists (FAS) Russland mit 7500 und die USA mit 7200 Sprengköpfen. Tatsächlich einsatzbereit haben die Russen davon demnach 1780 und die USA 2080 Atomsprengköpfe. Mit weitem Abstand folgt Frankreich mit 300 vor China (260) und Großbritannien (215).

Pakistan hat laut FAS insgesamt 120 bis 130 Sprengköpfe in seinen Arsenalen. Indien kommt auf 110 bis 120 und Israel auf etwa 80. Nordkorea folgt mit weniger als 10 an letzter Stelle.

Der Atomwaffensperrvertrag (Non-Proliferation Treaty, NPT) erlaubt den fünf offiziellen Atommächten, Nuklearwaffen zu besitzen. Er verbietet ihnen aber, diese an Drittstaaten weiterzugeben, und verpflichtet sie zur Abrüstung. Derzeit modernisieren die großen Atommächte ihre Arsenale. Indien, Pakistan und Israel haben den Sperrvertrag nicht unterzeichnet, Nordkorea zog seine Zustimmung zum Vertrag 2003 zurück.

Über das Waffenprogramm Nordkoreas ist relativ wenig bekannt. Als gesichert gilt, dass Nordkorea in kurzer Zeit einsatzbereite Atombomben herstellen kann. Diese potenzielle Fähigkeit haben auch mehrere Nicht-Atommächte. Ob Nordkorea auch seine ballistischen Raketen bereits mit entsprechend konfigurierten Atomsprengköpfen bestücken kann, ist unklar. Der Iran hat nach Ermittlungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bis 2009 an der Entwicklung von Kernwaffen gearbeitet, ohne sein Ziel zu erreichen.

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