Deutscher Fabelsieg sorgt für Social-Media-Weltrekord

Berlin · Der aufsehenerregende Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Brasilien hat mehrere Rekorde beim Kurznachrichtendienst Twitter gebrochen.

 Als Sami Khedira (m.) das 5:0 erzielte wurden fast 600 000 Tweets registriert. Foto: Shawn Thew

Als Sami Khedira (m.) das 5:0 erzielte wurden fast 600 000 Tweets registriert. Foto: Shawn Thew

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Während des WM-Halbfinalspiels wurden insgesamt 35,6 Millionen Tweets über die deutsche 7:1-Gala gegen den Gastgeber abgesetzt, wie Twitter am Mittwoch mitteilte. Der bisherige Höchstwert von 24,9 Millionen Nachrichten beim diesjährigen Super Bowl, dem Finale der American-Football-Meisterschaft in den USA, wurde damit klar in den Schatten gestellt.

Nach dem 5:0 durch Sami Khedira erreichte die Schlagzahl den Rekord von 580 166 Tweets pro Minute. Das übertraf klar frühere Bestwerte wie die 360 000 Tweets pro Minute zum skandalösen Auftritt von Miley Cyrus bei den Video Music Awards des Musiksenders MTV im August 2013. Schon die beiden Tore von Toni Kroos lagen zuvor mit rund 500 000 Tweets pro Minute deutlich darüber. Die meistgenannten Spieler in den Tweets waren auf deutscher Seite Rekordtorschütze Miroslav Klose und Kroos, auf brasilianischer Seite Torwart Julio Cesar. Populär waren auch Tweets von Fußballspielern wie das von Thomas Müller veröffentlichte Bild aus dem Flugzeug nach dem Spiel.

Der Rekord belegt das internationale Wachstum von Twitter, während frühere Bestwerte oft von US-Nutzern getragen wurden. Der Dienst hatte die Börse in den vergangenen Quartalen mit langsamen Zuwächsen der Nutzerzahl enttäuscht und kämpfte zur WM massiv um Fußballfans. Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook zählte über 200 Millionen Interaktionen von 66 Millionen Nutzern während des WM-Halbfinales am Dienstagabend.

"Es gab riesige Zahlen bei Twitter und Facebook. Bei Facebook haben schon mehr Menschen über die WM gesprochen als beim Super Bowl, der Oscar-Verleihung und den Olympischen Spielen in Sotschi zusammen", sagte Stone. "Das ist die erste soziale und mobile WM", fügte er an.

Mit einer eigenen App und über die Homepage fifa.com habe man in dem sogenannten "Global Stadium" 305 Millionen Menschen vernetzt. 107 Millionen verfolgten die WM auf mobilen Endgeräten, 23 Millionen Downloads für die FIFA-WM-App wurden registriert.

Die FIFA hat ihre Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken extrem ausgebaut. Präsident Joseph Blatter lässt fast täglich WM-Nachrichten über diesen Kanal verkünden. Der beste Akteur jedes Spiel wird per Twitter von den Fans gewählt. "Das ist der praktikabelste Weg. Es gibt keine ökonomischen Aspekte dafür", sagte Stone.

Sorge über diffamierende oder rassistische Beiträge auf den FIFA-Accounts wies Stone zurück. "Jede Plattform kann missbraucht werden." Rund um das Deutschland-Spiel tauchten zahlreiche Online-Botschaften mit Neonazi-Bezug aus aller Welt auf.

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