Zuschlag für 173.000 Euro Der Sinziger Bahnhof ist verkauft

SINZIG · Die Verträge sind gemacht: Die Immobilienbewertungsfirma Sprengnetter aus Sinzig hat von der Bahn den Zuschlag für den Kauf des Bahnhofs in Sinzig bekommen.

 Zukunft für Bahnhof und Bahnanlagen: Deutlich ist die durchgezogene Unterführung auf den Bahnhofsvorplatz zu erkennen.

Zukunft für Bahnhof und Bahnanlagen: Deutlich ist die durchgezogene Unterführung auf den Bahnhofsvorplatz zu erkennen.

Foto: Repor Linnarz

Das Gebot lag am Ende bei rund 173.000 Euro nebst einigen Zusatzkosten. Dies teilte Firmenchef Hans Otto Sprengnetter mit.

Zugegen war auch Sinzig Bürgermeister Wolfgang Kroeger. Denn bei der Sanierung des Gebäudes und der Bahnhofsanlagen sind die Firma Sprengnetter und die Stadt Sinzig eng miteinander verknüpft. Sprengnetter ist mit seinem Firmenhauptsitz unmittelbarer Nachbar - und das Bahnhofsgebäude soll sozusagen eingegliedert werden. Über 100 Mitarbeiter sind bei Sprengnetter am Sinziger Firmensitz beschäftigt, weitere werden hinzukommen.

"Der Kauf des Bahnhofs war eine rationale Entscheidung, weil ein solches Gebäude in der Nachbarschaft weitere Wachstumsmöglichkeiten bietet", so Sprengnetter. Die Sinziger Firma expandiert, hat in den vergangenen zwei Monaten alleine in ihrem unmittelbaren Umfeld 18 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Der Kauf des Bahnhofs soll nicht die letzte Investition des Unternehmens sein. Denn den ehemalige Penny-Markt in der Mühlenbachstraße hat Sprengnetter ebenfalls gekauft. Der wird bis zum Ende des Jahres umgebaut, städtebaulich aufgewertet und noch einmal Platz für 21 Arbeitsplätze bieten. "Der Kauf des Bahnhofs ist natürlich auch ein klares Bekenntnis zum Standort Sinzig", stellte Sprengnetter klar.

Im Bahnhof soll nach den jetzigen Planungen die Akademie des Unternehmens mit Seminar-, Schulungs- und Büroräumen untergebracht werden. Dass im Gebäude erheblicher Sanierungsbedarf besteht, sei schnell klar gewesen. Denn Immobilienbewertungen sind bei Sprengnetter ja sozusagen das tägliche Brot. "Wir werden wohl eine Million Euro in die Sanierung des Gebäudes stecken müssen", nannte Firmenchef Sprengetter eine Hausnummer.

Ginge es nach der Firma, würde der Umbau in Rekordtempo erledigt. Doch wegen der anstehenden Erhöhung der Bahnsteige und der Verlängerung der Unterführung auf den Bahnhofsvorplatz hängt Sprengnetter von den Zeitplänen von Stadt, Land und Bahn ab. "Wir hoffen natürlich auf einen Baubeginn im Jahr 2015", sagte Sinzigs Bürgermeister Kroeger.

Die Neugestaltung der Bahnanlagen wird wohl mit rund 4,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Finanzierung soll mit rund 80 Prozent vom Land getragen werden. "Da bestehen natürlich Abhängigkeiten", so der Stadtchef. Er hofft auf positive Gespräche mit dem Land.

Erst wenn die Unterführung auf den Bahnhofsvorplatz durchgezogen ist, kann Sprengnetter mit der Sanierung des eigentlichen Bahnhofsgebäudes beginnen. Bürgermeister und der Firmenchef rechnen damit, dass vermutlich Ende 2016 "alles fertig ist". Trotzdem wird es in Kürze am Gebäude einige "Sicherungsarbeiten" geben. Die sind im Vertrag zwischen der Sinziger Firma und der Bahn festgelegt und sollen bis Jahresende erfolgt sein.

Die Stadt und die Firma Sprengnetter wollen gemeinsam noch eine andere Idee umsetzen: Unter dem Arbeitstitel "Barbarossa-pfad", soll eine fußläufige Verbindung zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt geschaffen werden.

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