Sinzig Denkmalfreunde besuchten Ausstellung "Gebrochener Glanz"

SINZIG · Statuen aus Bronze zählen zu den bedeutendsten Schöpfungen antiker Kunst. Daher zog es den Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums nach Bonn in die Ausstellung "Gebrochener Glanz. Römische Großbronzen am UNESCO-Welterbe Limes".

 Die Denkmalfreunde besuchten das LVR-Museum.

Die Denkmalfreunde besuchten das LVR-Museum.

Foto: Ginzler

Überwiegend sind dies Standbilder des Kaisers und seiner Familie sowie Götterbilder und Bildnisse für verdiente Bürger. "Gebrochen" bezieht sich auf die mehr als 4000 Bruchstücke einst prachtvoller Statuen diesseits der Alpen, die ein großes Forschungsprojekt drei Jahre lang gründlich untersuchte.

Das LVR-Landesmuseum präsentiert die Ergebnisse und überraschte die Sinziger Gäste mit dem Bild einer schmuckvollen Welt an den äußeren Grenzen des Imperium Romanum.

Obwohl meist nur fragmentarisch erhalten, vermitteln die Fundstücke eine Vorstellung von der Qualität und Dimension der lebens- und überlebensgroßen Bildnisse, die in den ersten Jahrhunderten nach Christus in den römischen Städten und Militärlagern am Limes aufgestellt waren. Der Kaiser war als vergoldete Figur allgegenwärtig. Das beeindruckte die römischen Soldaten und imponierte den Germanen.

Fein ausgeformt zeigen sich Figuren, die einst die Pferdebrüste einer Quadriga zierten, ein als Abwehrzauber eingesetzter Xantener Medusenkopf, eine Zweifingerhand und Pferdehufe aus Kempten im Allgäu, ein vergoldeter Pferdekopf aus Augsburg und der wohlgestaltete Riesenfuß des Jupiters von der Mainzer Jupitersäule.

Bronzene Satteldecken aus dem Rheinland "zeugen durch ihr Dekor vom Standbild eines Kaisers, der im Orient Siege errang", machte André Dumont klar, was Experten aus Details herauslesen können. Der kompetent durch die Ausstellung führende Kunsthistoriker erläuterte, dass die Römer sich die Herstellung mit Standardtypen erleichterten und verschiedene Guss- und Vergoldungstechniken kannten.

Zudem betrieben sie Recycling aus den zerstörten Denkmälern missliebig gewordener Herrscher. Die Sinziger Denkmalfreunde lernten: Wenn die Wissenschaftler heute Gold in den Bronzestatuen finden, handelt es sich um wiederverwendetes Material.

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