Kommentar Deckel aufs Fass
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hat das Fass mit dem Bad-Titel in Bad Bodendorf aufgemacht. Den Deckel wieder zu schließen, das war mühsame Arbeit für Rathaus, Stadtrat, Bürgerinitiative und vor allem für den Kreis. Denn dieser war, weil Bad Bodendorf ein Stadtteil ist, laut Gemeindeordnung zuständig.
Also hat der Kreis geprüft, geprüft und nochmals geprüft. Insgesamt drei öffentliche Anhörungen wurden durchgeführt. Alle mit demselben Ergebnis: Die Bodendorfer wollen ihren "Badezusatz" behalten. Es gab keine einzige Stimme dagegen. Deshalb ist auch der Kreis dafür. Und Innenminister Roger Lewentz wird nicht lange auf sich warten lassen. Denn, dass er für die Beibehaltung des Namens ist, hat er schon öffentlich erklärt.
Dito Eveline Lemke, die, nachdem sie die schlechte Botschaft im Rathaus überbracht hatte, privat zurückgerudert war. Eher semi-privat ließ sie von ihrem Ministerbüro ihren eigenen Resolutionsentwurf pro Beibehaltung des Ortsnamens nebst Gebrauchsanweisung ins Rathaus mailen.
Es blieb ihr auch nichts anderes übrig, denn schließlich wohnt sie nur vier Steinwürfe vom Bad Bodendorfer Thermalfreibad entfernt. Derlei Nachhilfe bedurfte das Rathaus jedoch nicht. Der Wortlaut der Stadtrats-Resolution stand bereits, als Eveline Lemkes Mail aus dem Drucker kam.
