Das Fledermaus-Sekretariat in Bonn

Ein eigenes Sekretariat für Fledermäuse? Das klingt merkwürdig. Doch seit 1996 gibt es in Bonn solch eine Einrichtung. Andreas Streit ist der Leiter des Büros, das Fledermäuse in Europa und im Rest der Welt schützen will. Aber warum ist das nötig?

"Der Mensch verändert den Lebensraum der Fledermäuse, in dem er Felder und Wälder bearbeitet und manchmal auch chemische Stoffe einsetzt", sagt Streit. Dann sterben viele Tiere.

Damit die Menschen vorsichtiger sind, organisiert das Sekretariat Aktionen, wie die jährliche Fledermausnacht. Und 2011/2012 haben die Vereinten Nationen zum Jahr der Fledermaus ausgerufen. Damit soll über alle 1258 Fledermausarten auf allen Kontinenten informiert werden.

Den Vereinten Nationen gehören 193 Länder an, davon haben 31 einen Vertrag zum Schutz der Fledermaus unterzeichnet. Der Vertrag heißt "Abkommen zur Erhaltung der europäischen Fledermauspopulationen (EUROBATS)". "Viele Menschen wissen nicht, dass Fledermäuse, so wie Zugvögel, je nach Art weite Strecken wandern, um Quartiere für Sommer und Winter aufzusuchen", sagt Streit.

Dabei überqueren sie auch Ländergrenzen. "Wir geben allen Ländern, die auf den Wanderrouten der Fledermäuse liegen, Rat, was sie tun können, damit sich die Bestände nicht verschlechtern", erzählt Andreas Streit. Aber wir brauchen Fledermäuse: "Sie bestäuben Pflanzen und transportieren Samen über weite Strecken."

So sorgen sie dafür, dass sich Pflanzenarten vermehren. In Europa, sagt Streit, sind sie auch Schädlingsbekämpfer. Eine Fledermaus kann so viel an Insekten fressen, wie sie selbst wiegt. Jeden Tag!

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