Buch „Geschwisterbande“ Bestsellerautor Anselm Grün im Laacher Forum

MARIA LAACH · Viele wünschen sich ein enges Verhältnis zu Bruder und Schwester. In seinem Buch „Geschwisterbande“, das Pater Anselm Grün im Laacher Forum vorstellte, erklärt er, wie das gelingen kann.

 Laacher Forum: Pater Anselm Grün (links) mit Stefan Wiesner.

Laacher Forum: Pater Anselm Grün (links) mit Stefan Wiesner.

Foto: E.T. Müller

„Freunde kann man sich aussuchen, Geschwister nicht“, sagt Pater Anselm Grün. „Geschwisterbande“ ist auch der Titel des neuen Buches, das der Bestsellerautor im Laacher Forum vorstellte. Dort sprach Grün über das Verhältnis zu seinen sechs Geschwistern und über Geschwisterbeziehungen von Kain und Abel bis heute. Beziehungen unter Geschwistern seien jedoch nicht leicht. „Wer den Satz glaubt, iss deinen Teller leer, dir wird nichts weggenommen, der hat keine Geschwister“, so der Pater.

Als Beispiel bemühte er das biblische Geschwisterpaar Kain und Abel. Kain, der Ältere, versuche Anerkennung zu bekommen und erschlage seinen Bruder Abel. Dieses Ungleichgewicht präge auch das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“. Während sich der Vater über die Heimkehr des Jüngeren freut, reagiere der Ältere ablehnend.

Auch unterschiedliche Elternerfahrungen spielen eine Rolle

Die Schwestern Maria und Martha, die in der Bibel als Anhängerinnen Jesu beschrieben werden, oder auch Jakob und Esau waren weitere Beispiele, auf die Anselm Grün einging. „Jeder hat seine eigene Fruchtbarkeit. Es geht nicht darum, Geschwister zu kopieren, sondern anzuerkennen“, erklärte Grün. Dann trügen Geschwistererfahrungen zum Gelingen des Lebens bei. Allerdings können Geschwisterbeziehungen auch zerbrechen, weil beide unterschiedliche Elternerfahrungen gemacht hätten. Eltern haben vielleicht die eine Schwester bevorzugt und die andere mit ihren Bedürfnissen übersehen. Daraus entstünden unterschiedliche Charaktere, denn jeder lebe in „seiner Kultur“.

Auch beim Erbstreit gehe es letztlich um die Frage, wer der liebste Sohn, die liebste Tochter war. „Es geht nie ums Geld, am Geld werden die Konflikte ausgetragen“, hatte ihm mal eine Rechtsanwältin gesagt, die jahrelang mit Erbstreitigkeiten zu tun hatte. Anselm Grün riet, bei einem Geschwisterkonflikt aktiv zu handeln. Fühle sich jemand von seinem Bruder, seiner Schwester unterdrückt, dürfe man nicht in der Opferrolle verharren. Letztlich gehe es darum, im Sinne „Wunden in Perlen zu verwandeln.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort