Benefizkonzert für die GA-Spendenaktion "Weihnachtslicht"

BONN · Ein wenig Star-Appeal kann nicht schaden, wenn die GA-Spendenaktion "Weihnachtslicht" zum Benefizkonzert bittet. "Musik für eine Primadonna und die Königin der Instrumente" lautete der vielversprechende Titel des Abends in der Schlosskirche, dessen Schirmherrschaft der 1744 über dem Südportal des Bonner Schlosses aufgestellten Madonnenstatue "Regina Pacis" übertragen worden war.

 Frühklassische Kirchenmusik auf dem Programm: "Weihnachtslicht"-Konzertpublikum.

Frühklassische Kirchenmusik auf dem Programm: "Weihnachtslicht"-Konzertpublikum.

Foto: Horst Müller

Und genau aus dieser Zeit stammte auch die Musik, mit der Johannes Geffert an der Orgel und die junge Sopranistin Sarah Fränzer ihr Publikum nach der Begrüßung durch den "Weihnachtslicht"-Vorsitzenden Bernd Leyendecker verzauberten.

Auf dem Programm stand frühklassische Kirchenmusik aus der Feder italienischer Opernkomponisten, die bisher nur einem exklusiven Kreis von Musikkennern ein Begriff sind und in deren Nachlass noch so mancher ungehobene Schatz zu schlummern scheint.

So wie Pietro Terzianis "Salve Regina": Sarah Fränzer singt die Kantate ohne die Allüren einer Diva, aber mit dem innigen Ausdruck einer Primadonna. Ihr schlanker und klarer Sopran bewahrt in jedem Register des zwei Oktaven umfangenden Tonraums sein warmes Timbre, bleibt ohne Schwächen und Schärfen. Auch in den Kantaten und Arien von Gian Francesco de Majo, Leonardo Leo und Gaetano Piazza schwingt sich die Stimme leicht und beweglich durch schwierige Koloraturen und überzeugend improvisierte Kadenzen. Johannes Geffert traktiert die Königin der Instrumente mit Schwung und Finesse.

Sowohl der düstere Duktus von Mozarts f-Moll-Fantasie (KV 594) als auch die übersprudelnde Osterfreude der Partita C-Dur von Jan Kritel Kuchar macht er mit rhythmischer Präzision und klarer Phrasierung zum Ereignis. Gefferts differenzierte Registrierung unterstreicht nicht nur die Vielseitigkeit der neuen Klais-Orgel, sondern lässt auch die frühklassische Kirchenmusik in orchestralem Glanz erstrahlen.

Am Ende sind die Zuhörer so begeistert, dass die beiden Künstler um eine Zugabe nicht herumkommen: Mit einer hinreißend improvisierten Version des Abendlieds von Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Christian Heinrich Rinck geht das Benefizkonzert zu Ende.

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