Bahnhofs-Check: Hannover sehr gut, Dortmund nur ausreichend

München · Wenn Menschen der Generation 50plus Auto fahren, kommen sie meist bequem von Tür zu Tür. Bei der Bahnfahrt steht oft das leidige Umsteigen im Weg. Doch Umsteigen ist nicht gleich Umsteigen, wie ein Bahnhofstest zeigt.

 Der Bahnhof in Hannover kam bei den Testern besonders gut an. Foto: Wolfgang Weihs

Der Bahnhof in Hannover kam bei den Testern besonders gut an. Foto: Wolfgang Weihs

Foto: DPA

Wer beim Bahnfahren umsteigen muss, hat Glück, wenn er das in Hannover kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Initiative GenerationPlus. Von den 14 getesteten Hauptbahnhöfen in Städten mit mehr als 500 000 Einwohnern wurde nur Hannover im Bahnhofs-Test mit dem Gesamturteil "sehr gut" bewertet, wie die Initiative am Dienstag (3. September) in München mitteilte. Weitere elf erreichten die Note "gut". Für die Bahnhöfe in Dortmund, Leipzig und Dresden vergaben die Tester lediglich "ausreichend".

Für die Überprüfungen hatte die Initiative unter anderem mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik zusammen gearbeitet. Alle Tester der Generation 50plus wurden mit Checklisten ausgestattet und besuchten jeden Bahnhof zweimal zu unterschiedlichen Tageszeiten. Sie legten ihren Schwerpunkt dabei auf das Umsteigen. Geprüft wurden unter anderem die Verständlichkeit von Lautsprecherdurchsagen, Anzeigen und der Gepäckservice.

Dabei schnitt Hannover vor Stuttgart und Bremen am besten ab. Die Tester freuten sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt über kurze Wege beim Umsteigen, ausreichend Sitzgelegenheiten an den Bahnsteigen und darüber, dass sie sich nach vorheriger Anmeldung die Koffer tragen lassen konnten. Zu bemängeln hatten sie nur wenig: So wurden Durchsagen nicht wiederholt, es gab keine Kofferwagen und keinen Warteraum.

An den Hauptbahnhöfen in Dresden, Dortmund und Leipzig war die Mängelliste deutlich länger. In Dortmund waren nach Angaben der Tester die Bahnsteige waren zum Teil nicht überdacht und Schilder so verblasst, dass sie kaum erkennbar waren. In Leipzig fehlten den Testern unter anderem Kofferbänder an den Treppen und eine ausreichende Anzahl an Aufzügen. In Dresden fehlten an den Bahnsteigen Wegweise zu den Toiletten und auf Nahverkehrsbahnsteigen vermissten die Tester Infotafeln und Fahrplanaushänge.

"Wir nehmen die Testergebnisse sehr ernst und werten sie genau aus", sagte ein Bahnsprecher. "Wir freuen uns, dass elf von 14 Stationen gute und sehr gute Bewertungen erhalten haben. Wir sind aber auch dankbar für die Hinweise, die uns der Test liefert und wollen unser Angebot an den Bahnhöfen weiter verbessern. Deshalb werden wir vor allem die Kritikpunkte genau unter die Lupe nehmen."

Es ist das erste Mal, dass GenerationPlus einen solchen Test mit dem Schwerpunkt Umsteigen durchgeführt hat. Vergleichsergebnisse aus früheren Jahren gibt es darum nicht.

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